Kleingärten

Kommt endlich Bewegung in Teterows Gartenstreit?

Teterow / Lesedauer: 3 min

Der Streit mit dem Güstrower Kreisverband ist ein Dauerthema für Teterows Kleingartenvereine. Jetzt hat man aus der Kreisstadt Kündigungs-Bereitschaft signalisiert.
Veröffentlicht:14.04.2022, 10:54
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Von:
  • Author ImageThomas Koch
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Das Wasser ist endlich wieder angestellt, die ersten Flächen sind umgegraben, die erste Saat ausgebracht. Selbst Klärchen meint es gut und hat Teterows Kleingärtnern in dieser Woche schon herrlichen Sonnenschein beschert. Alles gut auf der Parzelle. Könnte man zumindest meinen, wenn da nicht dieses leidige Thema wäre, das die Laubenpieper schon seit so langer Zeit beschäftigt. Wie geht es weiter in der Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Kreisverband der Gartenfreunde in Güstrow, der Generalpächter für die Teterower Gartenflächen ist?

Nachdem im vergangenen Jahr die Kündigung des Vertrages am Widerstand von Bürgermeister Andreas Lange gescheitert war, verpflichteten ihn die Stadtvertreter kurz darauf, den Verband zumindest abzumahnen. Zunehmende Vermüllung der Anlagen, schlechte Kommunikation mit den Vereinen, gravierende Probleme bei der Verpachtung neuer Parzellen – die Stadtvertreter sehen den Pachtvertrag in vielerlei Hinsicht vom Güstrower Verband verletzt.

UMdenken bei den Verantwortlichen

Offenbar hat das jetzt auch bei den Verantwortlichen in Güstrow zu einem Umdenken geführt. In einem Gespräch mit den Vorsitzenden der Teterower Gartenvereine hat die Stadtverwaltung jetzt mitgeteilt: Der Kreisverband hat die Bereitschaft zur einvernehmlichen Auflösung des Pachtvertrages signalisiert. Ist damit endlich alles paletti?

Ganz so einfach ist es nicht. Denn bevor sich die Parteien trennen, müssen auch die Bedingungen klar sein. Die Stadt hat schon mal erklärt, dass eine Vertragsauflösung nur erfolgen könne, wenn von den Teterower Vereinen ein neuer Trägerverein gegründet wird, der dann neuer Vertragspartner für die Stadt ist. Das wäre sicher nur das kleinere Problem.

Frage bleibt die Klärung der Kosten

Viel wichtiger ist für Teterows Laubenpieper die Frage, wie mit den Problemen umgegangen wird, die sich in den vergangenen Jahren aufgestaut haben. „Die Vermüllung und vor allem die daraus resultierenden Kosten für die Entsorgung werden wir uns sicher nicht so einfach aufnacken lassen“, steht für den Vorsitzenden der Kleingartenanlage „Röseland, Andreas Ritschel, fest. Für diese Probleme sei der Verband verantwortlich und diese Verantwortung habe er zu übernehmen, sagt er und weiß mit dieser Aussage auch andere Vereinsvorsitzende der Stadt hinter sich. Grundsätzlich sei er aber dafür, die Zusammenarbeit mit dem Verband so schnell wie nur möglich zu beenden.

Viele offenen Fragen sieht auch die Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Kleingärten“, Grit Schmelzer. Die setzt vor allem auf rechtlichen Beistand. In der kommenden Woche soll der Hauptausschuss darüber entscheiden, ob die Arbeitsgruppe einen Rechtsbeistand nehmen kann. „Es sind so viele Dinge zu klären, da wollen wir auf der sicheren Seite sein“, betont Grit Schmelzer. Auch ihr Ziel sei es, die Zusammenarbeit mit dem Güstrower Verband zu beenden. Das aber zu Konditionen, mit denen die Teterower Kleingärtner gut leben können.