Tourismus

Kummerow will jetzt offiziell „Seegemeinde” werden

Kummerow / Lesedauer: 3 min

Von einem Namenszusatz versprechen sich die Kummerower eine größere Anziehungskraft für Touristen. Nicht nur der See ist ein Argument für die touristischen Ambitionen.
Veröffentlicht:22.10.2021, 06:50
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Von:
  • Author ImageThomas Koch
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Stavenhagen hat es gefühlt schon immer, Teterow seit einigen Jahren und selbst die kleine Stadt Neukalen mischt in diesem Reigen munter mit. Malchin hat es zumindest versucht, sogar seine Bürger danach befragt, dann aber doch eine Abfuhr bekommen. Es ist nur ein kleiner Schriftzug, von dem sich viele Städte in der Mecklenburgischen Schweiz versprechen, ihre Bekanntheit zu steigern und damit den einen oder anderen Touristen mehr in die Region zu locken. So ein Ortseingangsschild klingt ja auch viel interessanter, wenn es mit Beinamen wie Reuterstadt Stavenhagen, Bergringstadt Teterow oder Peenestadt Neukalen versehen ist. Malchins Bürgermeister Axel Müller hätte auch gern in dieser Liga mitgespielt, wollte mit dem Zusatz „Siegfried Marcus Stadt“ die Werbetrommel rühren. Seine Einwohner sprachen sich aber dagegen aus.

Verwechselt mit fiktivem Kummerow

Was die Städte rings herum können, so hat man es sich jetzt in Kummerow (Mecklenburger Seenplatte) gedacht, das können kleine Dörfer schon lange. Wenn alles so läuft wie gewünscht, dann dürfte es gar nicht mehr so lange dauern, bis auf den Ortsschildern des Dorfes auch ein Namenszusatz zu lesen ist: Seegemeinde – das soll es sein. Diesen Vorschlag hat Bürgermeister André Ebeling vor wenigen Wochen seinen Gemeindevertretern unterbreitet. Und er ist sehr glücklich darüber, dass seine Idee sehr wohlwollend aufgenommen wurde. „Es gab nur Zustimmung und deshalb gehen wir das Projekt jetzt auch an“, erklärt er. Oftmals werde sein Dorf mit dem fiktiven Kummerow verwechselt, das in einem bekannten Roman eine wichtige Rolle spielt: Gemeint ist Ehm Welks Klassiker „Die Heiden von Kummerow“. Die Geschichte spielt sich aber irgendwo im Uckermärkischen ab und nicht am Kummerower See. Der See ist aber das Pfund, mit dem die hiesigen Kummerower künftig wuchern wollen. Und deshalb soll der Beiname „Seegemeinde“ künftig zum unverkennbaren Markenzeichen des Dorfes werden und nicht nur die Ortsschilder, sondern auch den offiziellen Briefkopf der Gemeinde zieren.

Das Schloss als Anziehungspunkt

Neben dem See habe sein Dorf auch noch viele andere Argumente in die Waagschale zu werfen, um sich künftig noch stärker als Touristenziel zu etablieren, ist André Ebeling überzeugt. „Das Schloss mit seiner Ausstellung lockt Jahr für Jahr tausende Besucher an und wir haben mit dem Café mittlerweile gute Gastronomie im Ort. Jetzt wollen wir einfach den nächsten Schritt gehen und „Seegemeinde“ werden“, sagt er.

In diesen Tagen geht es an die Haushaltsplanung für das nächste Jahr. Da sollen schon mal die neuen Ortsschilder mit aufgenommen werden. Ist das geschafft, wird ein Antrag an das Schweriner Innenministerium gestellt. Die Behörde in der Landeshauptstadt hat final darüber zu entscheiden, ob Kummerow künftig diesen Namenszusatz führen darf oder nicht. André Ebeling ist aber bester Hoffnung, dass wohl kaum etwas dagegen sprechen wird.