Landkreis Rostock hat niedrigste Arbeitslosenquote in MV
Teterow / Lesedauer: 3 min

Silke Voß
„Der Arbeitsmarkt in der Rostocker Region bietet auch zum Herbstbeginn viele Chancen für arbeitsuchende Menschen. So haben im September 700 Frauen und Männer einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet und damit ihre Arbeitsuche beendet.“ Mit dieser erfreulichen Botschaft beginnt Anke Diettrich, Leiterin der Rostocker Arbeitsagentur, ihren Bericht über die aktuelle Situation auf dem hiesigen Arbeitsmarkt und die Bilanz des Monats September. Hinzu komme, konstatiert sie, dass Anfang des Monats nun viele Azubis ihre Berufsausbildung begonnen haben.

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Arbeitslosenquote sinkt beständig
Die große Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskräften und nach Nachwuchskräften trage dazu bei, die Arbeitslosenquote weiter beständig sinken zu lassen, erklärt die Agenturchefin. Derzeit liegt sie bei insgesamt (die Hansestadt und der Landkreis Rostock zusammen genommen) 6,0 Prozent.
In Zahlen drückt sich das wie folgt aus: Allein Landkreis Rostock, ohne die Hansestadt, wurden 5496 arbeitslose Menschen gezählt, immerhin 542 weniger als noch vor einem Jahr. Damit einher geht mit 5,1 Prozent im ländlichen Bereich sogar die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Sie lag hier den Angaben zufolge im Landkreis Rostock vor zwölf Monaten noch bei 5,5 Prozent, im Vormonat bei 5,3 Prozent.
Zum Vergleich: Am höchsten landesweit liegt die Arbeitslosenquote mit 8,8 Prozent in der Landeshauptstadt Schwerin, und im benachbarten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte liegt sie bei 7,9 Prozent. In der Hansestadt Rostock liegt sie mit 6,9 Prozent im Landesmittel. Zu beobachten ist aber, dass die Arbeitslosenquote in allen Landkreisen gesunken ist. In ganz MV steht die Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent.

9.900 offene Arbeitsstellen seit Jahresbeginn
Die Jobmöglichkeiten durchziehen alle Bereiche der Wirtschaft im Bereich der Arbeitsagentur Rostock, wie Anke Dittrich weiter informiert. „Die regionalen Unternehmen suchen branchenübergreifend Personal. Seit Jahresbeginn meldeten sie uns 9.900 offene Arbeitsstellen, etwa 900 mehr als im Vorjahreszeitraum, dem September 2020. Die Zahl der neuen Jobangebote in diesem Monat liegt ungefähr auf Vorjahresniveau (967). Im Bestand sind derzeit insgesamt rund 4.500 offene Jobangebote, und damit 15 Prozent mehr als im August 2021.

Die meisten Arbeitskräfte werden nach wie vor im Gastgewerbe gesucht. Dort sind insgesamt noch 499 Stellen offen. Im September des Vorjahres waren es „nur“ 356 Stellen. Und auch das Gesundheits- und Sozialwesen (460 offene Stellen) sowie der Handel (442 offene Stellen) bieten derzeit noch viele Arbeitsplätze an. Im Vergleich zum September 2020 ist auch in diesen Bereichen der Bedarf angestiegen. Das gleiche gilt für die öffentliche Verwaltung, die Logistikbranche und das Dienstleistungsgewerbe.

Rückgang bei Zeitarbeit
Lediglich annähernd gleich geblieben ist der Bedarf im Baugewerbe mit rund 320 Stellengesuchen. Einzig zurückgegangen ist die Nachfrage an Jobs in der Zeitarbeitsbranche. Waren es im selben Vorjahreszeitraum noch 997 offene Stellen, so sind es jetzt „nur“ 757.
In alle Euphorie mischt sich allerdings ein Wermutstropfen wie in all den Pandemie-Monate zuvor auch: „Wir haben das Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie noch nicht wieder erreicht,“ kommentiert Agenturchefin Diettrich.
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