Bundeswehr
Luftwaffe verlegt Patriot-Raketenstaffeln nach Polen
Warbelow / Lesedauer: 1 min

Torsten Bengelsdorf
Von der Luftwaffen-Ausbildungsstellung in Warbelow bei Gnoien werden am Montag die ersten beiden von insgesamt drei zugesagten Patriot-Flugabwehrraketenstaffeln nach Polen verlegt. Sie sollen zum Schutz des polnischen Luftraumes beitragen und die Nato-Luftverteidigung an der Ostflanke des Bündnisses stärken, wie das Berliner Pressezentrum der Luftwaffe am Freitag mitteilte.
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Die Patriot-Kampfstaffeln werden im Umfeld der Stadt Zamosc im südöstlichen Teil Polens Stellung beziehen. Die Stadt liegt rund 240 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Warschau und 110 Kilometer nordwestlich vom ukrainischen Lemberg.
Truppe war 2013/14 im Ernstfall
In Warbelow befindet sich die sogenannte Friedensausbildungsstellung (Faust). Hier exerzieren die Soldaten den Umgang mit der Technik. Dazu gehören die Entfaltung der auf schweren Transportfahrzeugen anrollenden Komponenten und deren Zusammenwirken, wie etwa mobile Radarstationen, welche Flugobjekte orten und deren Bahnparameter exakt vermessen. Nachrichtentechnische Funkstrecken stellen die Verbindungen zu anderen Einheiten und der Kommandozentrale her. Zentimetergenau in Stellung gebracht werden auch die tonnenschweren Abschussrampen für die Gefechtsraketen. Scharf geschossen wird hier allerdings nicht. Man beschränkt sich darauf, das Zusammenspiel der einzelnen Teilsysteme zu trainieren, wobei vieles elektronisch simuliert wird. Doch auch reale Flugziele kommen zum Einsatz.
Im Ernstfall gefordert war die Truppe bereits in den Jahren 2013/14. Auf Bitte des Nato-Partners Türkei übernahm das Geschwader angesichts des Bürgerkriegs in Syrien die Sicherung des Luftraumes an der türkisch-syrischen Grenze.