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Mecklenburgische Schweiz

Malchiner Debatte zur Tourismusregion schwappt nach Teterow hinüber

Malchin/Teterow / Lesedauer: 3 min

Bei einer gemeinsamen Urlaubsregion „Mecklenburgische Schweiz“ sollte die Bergringstadt nicht nur Zuschauer sein, hieß es jetzt in der Stadtvertretung. Hier hat man sogar schon ein gemeinsames Projekt im Blick.
Veröffentlicht:06.11.2023, 05:38

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Wächst da jetzt zusammen, was touristisch ohnehin zusammengehört? Das Bestreben der Erholungs- und Tourismusorte rund um Malchin, eine gemeinsame Urlaubsregion „Mecklenburgische Schweiz“ ins Leben zu rufen, wird nun auch in Teterow diskutiert. Immerhin ist die Bergringstadt seit einem Monat  auch ganz offiziell Tourismusort. Warum ist dann Teterow nicht auch bei der Malchiner Initiative mit dabei, wollte Stadtvertreter Wolfgang Blanck (CDU) bei der jüngsten Sitzung der Abgeordneten wissen. Die Stadtverwaltung solle mal prüfen, welche Vor- und Nachteile eine Mitgliedschaft Teterows in einer Tourismusregion „Mecklenburgische Schweiz“ hätte. Auch der Tourismus-Ausschuss der Stadt solle sich mal mit diesem Thema befassen, schlug Blanck vor.

Tourismusregion ja, Kurtaxe nein

Den Einwand von Bürgermeister Andreas Lange (parteilos), die Stadt sei bereits Mitglied in Modellregionen wie etwa der Rostocker ließ der CDU-Abgeordnete dabei nicht gelten. „Wir haben nichts davon, Mitglied in der Modellregion Rostock oder Mecklenburgische Seenplatte zu sein. Wir werden da von Rostock und Waren/Müritz erdrückt“, sagte Blanck. In beiden Regionen sei Teterow durch seine Randlage benachteiligt. In einer Tourismusregion „Mecklenburgische Schweiz“ läge die Bergringstadt dagegen mehr im Mittelpunkt, findet der Stadtvertreter. Teterow könne beispielsweise im Verbund mit den Nachbarn das Radwegenetz weiter ausbauen. Als Beispiel nannte Blanck die Verbindung von Neukalen über Karnitz in den Teterower Bereich.

Von einer Kurtaxe, die nun auch Teterow als Erholungsort erheben könnte, hält Blanck dagegen nichts. Dafür erfülle die Stadt einfach nicht die Voraussetzungen.

Dass die Debatte um eine gemeinsame Tourismusregion nun auch Teterow erreicht hat und damit auch über die Kreisgrenze hinweg geht, dürfte die Erholungsorte Neukalen und Basedow sowie die Tourismusorte Stavenhagen und Ivenack freuen. Immerhin hatte man hier stets betont, in dem Verbund auch für weitere Orte offen zu sein, selbst wenn die noch keinen Tourismustitel tragen.

Kopfschütteln über Malchiner Haltung

Mittlerweile zeichnet sich ab, dass die Malchiner Stadtvertreter ihren Widerstand gegen eine gemeinsame Urlaubsregion aufgeben. Anfang Oktober hatten sie diese Idee noch abgelehnt, doch aus den Ausschüssen ist mittlerweile Zustimmung zu hören. Malchin würde von einem solchen Tourismusgebiet ganz besonders profitieren, da weder die Stadt noch die Ortsteile bisher einen entsprechenden Titel erringen konnten. In einem Verbund könnte sich Malchin aber dennoch einer gemeinsamen Vermarktung der Mecklenburgischen Schweiz anschließen.

„Ihr müsst einfach mal eure Hausaufgaben machen und euch auf den aktuellen Stand bringen lassen“, wandte sich Neukalens Bürgermeister Rico Zoschke (CDU) in der jüngsten Sitzung des Amtsausschusses an die Malchiner Vertreter. „Hier gibt es jetzt ein paar Gemeinden, die gehen voran. Und bei euch mangelt es an der Kommunikation“, zeigte sich Zoschke erbost. Auch in Ivenack und Stavenhagen sorgte die bisherige Malchiner Haltung für Kopfschütteln.