Umsatzeinbußen befürchtet

Malchins Geschäftsleute warnen vor Abriegelung der Marktstraße

Malchin / Lesedauer: 2 min

Eigentlich war das Aufstellen eines versenkbaren Pollers an der Zufahrt zur Straße am Markt längst beschlossene. Doch nun ist selbst der Bau–Ausschuss dagegen.
Veröffentlicht:23.05.2023, 17:29

Von:
  • Author ImageTorsten Bengelsdorf
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Die geplante Sperrung der Straße am Markt wird in Malchin immer mehr zum Politikum. Das zeigte sich am Montagabend auf einer Beratung des Bau–Ausschusses, zu der eine Reihe von Geschäftsleuten gekommen war. Jede Einschränkung des Verkehrs wie etwa durch einen Poller stehe der Belebung der Innenstadt entgegen, meinte zum Beispiel Wilfried Bürger vom HiFi–TV–Video–Geschäft in der Mühlenstraße. „Mit der Einbahnstraße am Markt fehlt uns bereits der Kundenstrom aus einer Richtung. Durch einen Poller würde sich die Situation noch weiter zuspitzen“, meinte Bürger.

Gegen eine totale Verkehrsberuhigung

Auch eine vorgeschlagene Testphase bei der Sperrung der Marktstraße stößt bei den Geschäftsleuten auf wenig Gegenliebe. „Wie soll denn dieser Test ausgewertet werden, wollen wir dann die Einbußen kontrollieren?“, fragte Oliver Quest. Die Einbahnstraße halte er für eine gute Idee, sagte Bäckermeister Olaf Jaretzke: „So wie es ist, ist es okay, doch wenn es um eine totale Verkehrsberuhigung geht, da bin ich dagegen.“

Einzige Befürworterin der Poller–Lösung unter den Geschäftsleuten war am Montagabend erneut Ilka Hassemer vom Café „Mien Leevsten“. Eine Sperrung der Straße könne vielleicht auch in der Innenstadt etwas ankurbeln, hofft sie.

Vor einiger Zeit eine andere Meinung

Auch die Mitglieder des Bau–Ausschusses sprachen sich mehrheitlich gegen den Marktpoller aus. „Diese kleine Einkaufsmeile ist nicht so von Bedeutung, dass wir dort einen Fußgängerweg einrichten müssten. Ich meine, wir sollten den Poller nicht einbauen“, erklärte Ausschussvorsitzende Ute Bremer (SPD), die da vor einiger Zeit noch ganz anderer Meinung war.

Auch wichtig: SPD befragt Malchiner per Postkarte zum Marktpoller

Bürgermeister Axel Müller (CDU) sah sich einmal mehr genötigt klarzustellen, dass es nicht Ziel der Stadt sei, dass nun alles pleite gehe, wie er sagte. Seine Vorstellung sei, dass der Poller etwa von Mai bis September zwischen 10 und 17 Uhr hochgefahren werde und zu den anderen Zeiten die Straße wie bisher passierbar bleibe.

Eine Entscheidung soll nun doch die Stadtvertretung treffen, die das nächste Mal am 5. Juli zusammenkommt. Sollten die Abgeordneten entgegen der Empfehlung des Bau–Ausschusses den Poller befürworten, dann müsse aber eine schriftlich festgehaltene Übereinkunft mit den Geschäftsleuten getroffen werden, wann der Pfosten die Marktstraße abriegelt und wann die Fahrbahn offen bleibt, regte der Bau–Ausschuss an.