Wehr in Remplin manipuliert
Massentod im Angel-Teich
Remplin / Lesedauer: 2 min

Torsten Bengelsdorf
Im Angelteich am Fuße der Rempliner Sternwarte sind etwa 200 Forellen erstickt. „Sie hatten plötzlich zu wenig Wasser und waren deshalb verendet“, berichtet Klaus Drawer, der die Aufsicht an dem Angelteich führt. Vom Pächter des Gewässers – er möchte anonym bleiben – heißt es, dass der Schaden bei etwa 1600 Euro liegt.
Die Ursache des Fischsterbens war schnell ausgemacht. Unbekannte hatten das Wehr gegenüber der alten Rempliner Mühle direkt an der B 104 dermaßen abgeriegelt, dass kein Wasser mehr in den Forellen-Graben gelangen konnte. Ein Anschlag auf den Angelteich? Oder doch nur ein Dumme-Jungen-Streich?
Wohl eher nicht. Da hatte wohl jemand ganz bewusst die Stau-Anlage manipuliert. Dem Wasser war damit der Weg zu den Forellen versperrt, es floss dafür aber durch den Park hinüber zum sogenannten Langen Graben, der durch die Trockenheit im Sommer mächtig gelitten hatte. Deshalb sei auch bereits Wasser vom Teich an der Sternwarte in den Langen Graben gepumpt worden, sagt Klaus Drawer. Sogar die Feuerwehr war hier deshalb im Einsatz. Denn auch der Lange Graben ist ein reiches Fischrevier, das der Angelverein Remplin gepachtet hat. Sollte da also jemand aus dem Verein an dem Wehr „gedreht“ haben? Ausgeschlossen, sagt der Vereinsvorsitzende.
Wer kommt aber dann dafür infrage? Der Wasser- und Bodenverband – für die Gräben verantwortlich – soll es nicht gewesen sein. Auch hier sei man ratlos. Im Dorf erzählt man hinter vorgehaltener Hand über einen Verdächtigen, doch Beweise hat niemand. Nur so viel ist zu hören: Derjenige, der ein zusätzliches Brett in den Damm einsetzte, hatte sich wohl keine Gedanken gemacht, was er damit im Forellenteich anrichtet.
Inzwischen hat der Angelteich wieder genug Wasser. Die Freizeit-Angler sind meistens zufrieden mit ihrem Fang. Spaziergänger im Park sind der Ansicht, dass der Wassergraben vielleicht auch mal vom starken Bewuchs befreit werden sollte. Kein Wunder, dass da zu wenig Wasser durchkommt. Und der Pächter hat eine Botschaft an den Übeltäter: Sollte er sich noch einmal an dem Wehr zu schaffen machen, drohe eine Strafanzeige. Und die Forderung nach Schadensersatz.