Einkaufen mit FFP2-Maske

Mecklenburger sind auch ohne 2G keine „Shopping-Queens”

Malchin / Lesedauer: 3 min

Impf- oder Genesenennachweis kann man beim Bummeln stecken lassen, aber Maske muss sein. Ladeninhaber in der Mecklenburgischen Schweiz berichten über erste Erfahrungen.
Veröffentlicht:18.02.2022, 07:04

Von:
  • Zoltán Szabó
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Nur für Geimpfte und Genesene: 2G gehört in den Läden des Einzelhandels seit einer Woche der Vergangenheit an. Kunden müssen aber jetzt eine FFP2-Maske aufsetzen. Im Supermarkt oder Discounter reicht dagegen weiterhin eine medizinische Maske. Ist damit die Welt der Einzelhändler in der Mecklenburgischen Schweiz wieder in Ordnung? Kommen wirklich wieder mehr Kunden?

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Noch viel aufzuholen

Die Antworten darauf fallen unterschiedlich aus. Stefanie Malachowski (35) bei Voß-Moden am Malchiner Markt sieht eine Arbeitserleichterung für das Personal, weil nun endlich die mühseligen 2G-Kontrollen wegfallen. In den ersten Tagen seien bereits mehr Kunden in den Laden gekommen. Sie gehe aber davon aus, dass die Maskenpflicht einige Kunden weiterhin vom Einkauf abhalte. Vor der Corona-Pandemie wäre der Umsatz sehr viel besser gewesen. Da sei noch viel aufzuholen.

Die Teterower Goldschmiedin Ute Brusch (53) hat dagegen in ihrem Juwelierladen noch nichts vom Wegfall der 2G-Regelung gespürt. In der Neukalener Spielzeugkiste ist bisher ebenfalls kein Unterschied erkennbar, berichtet Inhaberin Doreen Göbel (48). Das liege auch daran, dass sie als Impfbefürworterin bekannt sei. Ungeimpfte würden schon länger nicht mehr in den Laden kommen.

Undurchsichtige Lage?

Laut Karola Klausen (63), Inhaberin eines Modegeschäfts in Dargun, kennen viele Kunden die neue Regelung noch gar nicht. Eine FFP2-Maske würde derzeit zudem nur bei wenigen Kunden zu Hause bereitliegen. Die Lage sei „undurchsichtig“. Ähnlich sieht es Annemarie Denittis (67), Inhaberin des Antik-Ladens Castellino in Gnoien: Die Kunden seien „total verunsichert“. Denittis ist aber froh, dass nun auch Ungeimpfte mit Maske in den Laden kommen könnten. Denn auf die Ungeimpften, die etwa ein Drittel ihrer Kunden ausmachen würden, könne und wolle sie nicht verzichten. Zuvor habe sie diese an der Türschwelle bedient. Die FFP2-Maske befürworte sie aber. Diese biete im Vergleich zur medizinischen Maske ein bisschen mehr Sicherheit, die allen nütze und auch im Discounter oder in den Baumärkten vorgeschrieben sein sollte.

Unverständnis für Masken-Regeln

Auf Unverständnis trifft die Maskenpflicht mehrheitlich bei anderen Händlern. Für Silvio Bartels (53) vom Neumann HiFi-TV-Video-Geschäft in Malchin macht es keinen Sinn, im Supermarkt medizinische Masken zu tragen, während im Laden, wo zwei Verkäufer auf zwei Kunden treffen, FFP2-Masken vorgeschrieben sind. Das sei „totaler Blödsinn“. Bei Beratungsgesprächen verstehe man sich auch schlecht. Die Maskenpflicht würde Bartels gern komplett abgeschafft sehen.

In anderen Bundesländern wie Niedersachsen, in denen eine medizinische Maske für den Einzelhandel ausreicht, würden wesentlich mehr Kunden die Läden besuchen, erklärt Petra Noack (53) die Lage für die K+K Schuhhandelskette, die mit einer Filiale in Teterow vertreten ist.