Bergringrennen

Nach Frust wegen Speedway-Abbruch jetzt auch noch Ärger über die Versorgung

Teterow / Lesedauer: 4 min

Die Ränge beim Teterower Bergring sind gut gefüllt. Unter die gute Laune der Besucher mischen sich aber auch kritische Stimmen – nicht nur zum abgesagten Speedway–Rennen.
Veröffentlicht:28.05.2023, 15:32

Von:
  • Nadine Schuldt
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+++ Update - 20:45 Uhr: Siegerehrung mit Sektdusche beim Bergringrennen +++

Update - 17.40 Uhr: Das Bergring-Rennen geht nun in die Zielgerade, nur noch wenige Rennen bis zum Ende der Veranstaltung. Die Besucher sind weiterhin gut drauf. „Für mich ist es wie eine Zeitreise. Ich fühle mich in meine Jugend zurück versetzt‟ , sagte Johannes Rüter. Er war zusammen mit ehemaligen Schulfreunden da.

Johannes Rüter, Christian Portz, Stefan Priwitzer, Christian Müller und Marco Krause stammen vom Abi-Jahrgang 1998 und treffen sich häufig beim Bergring-Rennen. (Foto: Nadine Schuldt)

Rund 6500 Zuschauer

Der Teterower Heinz Klausz könnte dagegen Freunde aus Brandenburg begrüßen. „Ich hatte sie vor 40 Jahren auf dem Bergring getroffen und seitdem sind sie vom Bergring begeistert‟, schildert er. Die Rennen sind nach wie vor interessant. Schade, dass nicht mehr so viele Zuschauer wie früher da sind, bedauert Kumpel Uwe Voß. Laut Bergringsprecher kamen ca.6500 Zuschauer zum Bergring.

Heinz Klausz (2. v.l.) wird zu Pfingsten immer von seinen Freunden aus Brandenburg besucht. (Foto: Nadine Schuldt)

Während die Fahrer beim Bergringrennen in Teterow um die besten Platzierungen kämpfen, sind Pfingstsonntag auch die kleinen Besucher mit schweren Maschinen beschäftigt. Jedenfalls diejenigen, die im Innenring mit kleinen Quads fahren. Dort hatte die Firma Quadfun einen kleinen Parcours aufgebaut. „Es war richtig geil“, schwärmt Isabell Schmidt von der Quadfahrt. Die Siebenjährige hatte sich zum ersten Mal auf ein Quad gewagt. Um die Maschine halten zu können, habe sie viel Kraft benutzt, erzählt sie stolz.

Die siebenjährige Isabell Schmidt ist begeistert von ihrer „Tour‟ mit dem Quad. (Foto: Nadine Schuldt)

Während sie das erste Mal beim Bergring ist, besucht ihre Oma Sabine Schmidt die Veranstaltung bereits zum 10. Mal. „Das Bergringrennen ist einfach klasse“, schwärmt die Rostockerin, die froh ist, dass die Corona–Einschränkungen passé sind und man das Rennen wieder voll genießen könne. Es herrsche hier ein tolles Wetter und es gebe tolle Leute sowie tolle Fahrer.

Ehemaliger Bergringrennen-Gewinner mit dabei

Unter den Besuchern des Bergringrennens war auch Robert Baumann. Der Demminer hatte 2019 den Bergring-Pokal gewonnen. Dieses Jahr könnte er nicht dabei sein, weil er vor einer Woche bei den Deutschen Meisterschaften einen Sturz hatte. „Wenn ich schon nicht fahren kann, dann unterstütze ich meine Fahrerkollegen‟, erklärte er.

Unter den Besuchern des Bergringrennens war auch Robert Baumann. Der Demminer hatte 2019 den Bergring-Pokal gewonnen. (Foto: Nadine Schuldt)

Er bedauere sehr, nicht fahren zu können. Für ihn sei der Bergring das wichtigste Rennen im Jahr. „Der Bergring ist die schnellste und geilste Grasbahn der Welt‟, schwärmte er. Er hoffe, nächstes Jahr wieder an den Start gehen zu können. Interviewt wurde er von Peter Stanislawski (l.), der auch ehemalige Bergringgrößen wie Trevor Banks interviewte.

Zu wenig Versorgungsstände

Auch Daniel Werr aus Thürkow findet die Atmosphäre und Organisation richtig super. Dennoch bewegt ihn der Abbruch des Speedwayrennens um den Auerhahnpokal am Samstagabend. Er und seine Kumpels Timm Jenning und Martin Reinholdt seien dort hingefahren, um tolle Rennen zu sehen und wurden dann enttäuscht, erzählt er. „Beim Grand Prix in Prag sind die Fahrer auch nur ,herumgestolpert'“, meint Martin Reinholdt. Die Kumpels haben ihren Platz im Außenring der Nordkurve. Doch damit sind sie nicht zufrieden. „In Anbetracht der Menschenmassen sind dort zu wenige Essensstände“, kritisiert Daniel Werr.

Kritik an Debakel, aber: „Einmal Bergring, immer Bergring“

Kommen seit vielen Jahren aus Upahl zum Bergringrennen: Christoph Möller, Carolin Kelling, Andrea Reimann, Max Möller, Sönke Timm, Marcel Schernau und Andreas Rathke. (Foto: Nadine Schuldt)

Auch Christoph Möller, der im Innenring der Nordkurve mit seiner Clique Quartier bezogen hat, ärgert sich über den Platz. „Es gibt hier zu wenig Versorgungsstände, keine Toiletten und auch keine Bänke zum Sitzen“, moniert er. Nur ein Bierwagen sei dort. Seit 24 Jahren kommt er nun schon zum Bergring und auch zu der Speedway–Veranstaltung zuvor. Dass die vorzeitig abgebrochen wurde, sei ein Debakel. In jedem Rennen werden Löcher ausgefahren, aber anstatt sie zu reparieren, werden sie wohl nur zugeschleppt, meint er. Warum er dennoch wieder kommt? „Einmal Bergring, immer Bergring“, erklärt er.