Straßenlampen

Nach tödlichem Unfall wieder mehr Licht an der B104

Malchin / Lesedauer: 3 min

Der genaue Ablauf des tödlichen Unfalls über Weihnachten in Malchin ist noch immer nicht klar. Dennoch will die Stadt jetzt die Beleuchtung an der Bundesstraße verbessern.
Veröffentlicht:21.01.2023, 08:54
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Von:
  • Author ImageTorsten Bengelsdorf
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Nach 20 Uhr gilt nur noch die Sparvariante: In der Stavenhagener Straße von Malchin hat dann jede zweite Straßenlaterne Feierabend. Damit – so war bisher die Meinung im Rathaus der Stadt – ist die Bundesstraße auf diesem Abschnitt noch ganz gut beleuchtet, jedenfalls ausreichend für die Nachtstunden.

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Dass da dann auch schon mal eine als Übergang für die Fußgänger gedachte Verkehrsinsel wie in Höhe Zweirad-Hassemer im Dunklen bleibt, hat offenbar bisher niemanden groß gestört. So zielgenau lassen sich die Lampen eben nicht abschalten, dass auf solche Stellen immer Rücksicht genommen werden könne, sagt Malchins Stadtelektriker Fritz Grotevendt. Ohnehin sei das Nachtlicht in der Stavenhagener Straße schon länger auf jede zweite Lampe begrenzt und eben nicht erst, seitdem Städte und Gemeinden angehalten sind, noch genauer auf ihren Stromverbrauch zu achten.

Doch für die Stavenhagener Straße wird sich nun doch wieder etwas ändern. Anlass dafür ist der tödliche Verkehrsunfall am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages, wie Bürgermeister Axel Müller (CDU) jetzt auf Anfrage des Nordkurier berichtete. Nach dem tragischen Unfall sei die Straßenbeleuchtung an der B 104 noch einmal geprüft worden – mit dem Ergebnis, dass künftig doch wieder an der Bundesstraße sämtliche Lampen über Nacht in Betrieb sein sollen.

2022 drei Tote im Straßenverlauf

Dabei ist der genaue Ablauf des Unfalls vom Weihnachtstag noch immer nicht ganz aufgeklärt. Ob eine besser beleuchtete Fahrbahn die Tragödie verhindert hätte, bleibt vorerst ungewiss. Als sicher gilt wohl aber, dass die Sichtverhältnisse an dem Abschnitt so schlecht waren, dass das Unfallopfer erst bei Tagesanbruch am nächsten Morgen auf einer Grünfläche neben dem Gehweg entdeckt worden war.

Die 23-Jährige war am späten Abend des 25. Dezember in der Stavenhagener Straße von einem Auto erfasst und getötet worden. Erst am nächsten Tag meldete sich bei dver Polizei in Neubrandenburg eine 21-jährige Frau, die bei der Fahrt durch Malchin zu dem angegebenen Unfallzeitpunkt lediglich eine Knall an ihrem VW Golf mitbekommen haben will – jedoch nichts von einer Kollision mit einer Person. Ob dies angesichts der starken Beschädigungen an dem Auto überhaupt sein kann, werde weiter ermittelt, hieß es in dieser Woche noch einmal von der Polizei. Neue Erkenntnisse würden dazu bisher nicht vorliegen.

Die Stavenhagener Straße war im vergangenen Jahr durch eine ungewöhnliche Häufung schwerer Verkehrsunfällen aufgefallen. Nimmt man einen kleinen Bereich der Goethestraße mit der Kreuzung an der Stadtmühle hinzu, so sind hier im Laufe des Jahres drei Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Die Ursachen sind allerdings verschieden: Sowohl der Tod eines Rollstuhlfahrers im Juni als auch der tödliche Unfall eines 71-jährigen Autofahrers im Januar hatten nichts mit der Straßenbeleuchtung zu tun.