Karneval
Neuer Chef führt Darguner Narren in die Saison
Dargun / Lesedauer: 3 min

Kirsten Gehrke
Wenn die Darguner Karnevalisten mit Elferrat und Garden in den Saal einmarschieren, dann wird der Platz auf der Bühne langsam knapp. Nachwuchssorgen braucht der Verein jedenfalls vorerst nicht zu haben: Nicht nur, dass mehr als 40 Kinder und Jugendliche in vier Garden tanzen, auch starteten die Jecken vom Klostersee mit einem jungen und neuen Vorsitzenden in die fünfte Jahreszeit.
Prinzenpaar Nicole I. und Paul I.
Für Leon Stöcker war es eine gelungene Premiere an der Spitze. „Es hat alles sehr gut geklappt“, freute sich der 24-Jährige. Mit dem Motto „Reise durch die Musikepochen“ konnten sie offenbar den Nerv des Narrenvolks treffen. Ihre musikalischen Ausflüge in die 1920-er und 1950-er Jahre oder in die Neue Deutsche Welle brachten Stimmung ins volle Festzelt. Die Gruppen waren dazu passend kostümiert.
Als neues Prinzenpaar stellten sich Nicole I. und Paul I. vor, sie haben die Regentschaft für die 41. Session in Dargun übernommen. Karneval liegt den beiden Walthers im Blut: Beide Eltern sind schon jahrelang Mitglied im Verein, und auch Pauls Bruder tanzt in der Prinzengarde.
Der Hauptkarneval im Februar werde aber wieder in der Lagerhalle der Brauerei in der Demminer Straße, nicht im Zelt, gefeiert, versicherte Leon Stöcker. Die soll auch das neue Domizil bleiben. Nur konnten Narren diesmal am 11.11. aus technischen Gründen dort nicht hinein. Glücklicherweise hatte der Verein wieder viele Unterstützer, die ein Festzelt an der Kloster- und Schlossanlage möglich machten.
Seitenhiebe auf AOK-Studie
Wie man für gute Laune sorgt, das weiß Leon Stöcker schon seit neun Jahren. Angefangen hat er mit 15 bei den Prinzen-Boys des Vereins, tanzt jetzt in der erfolgreichen Prinzengarde, die schon viele vordere Plätze bei Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften gewonnen hat. Das Darguner Männerballett ist über die Region hinaus bekannt. „Im Vorstand war ich schon seit drei Jahren im Beirat, habe ein bisschen reingeschnuppert“, sagte er. Bei der letzten Mitgliederversammlung sei er dann zum neuen Vorsitzenden gewählt worden und löste damit Gerald Wisnewski ab.

Der 24-Jährige kennt auch die kleinen Neckereien aus der Nachbarstadt und kann damit leben. Er war also nicht sonderlich überrascht, dass aus Neukalen am 11.11. wieder liebevolle Seitenhiebe in Richtung Dargun geschickt wurden. Die spielten diesmal auf eine AOK-Studie an, nach der in Dargun die dicksten Menschen im Land leben sollen, und fragten sich warum. „Weil Dargun so reich ist und sie ihren Wohlstand pflegen?“

Büttenredner Brian Kasch hatte gleich den Titel für ein Motto parat: „Zur 41. Saison sind wir wieder dicke da, wir grüßen die närrische Adipositas-Schar“ schlug er den Dargunern vor. Eine Vermutung äußerte er auch, wie der Rekord zustande gekommen sein könnte. „Sie haben in der Schule alle Darguner Kinder gewogen, da waren die Neukalener schon auf heimischem Boden“, reimte er. Wie haben es die Neukalener doch selbst vorab gesagt: Man müsse nicht alles so ernst nehmen und nachtragend sein!