Unterstützung
Welche Feuerwehren brauchten einen hauptamtlichen Gerätewart?
Jördenstorf / Lesedauer: 3 min

Nadine Schuldt
Fahrzeuge, Atemschutzgeräte, saubere Uniform — um ihre Ausstattung in einem Top–Zustand zu halten, müssen Freiwillige Feuerwehren viele Wartungstermine einhalten. Für einige Wehren — besonders dort, wo die Kameraden nicht am Ort arbeiten — könnte das problematisch werden. Deshalb diskutieren im Amt Mecklenburgische Schweiz gerade darüber, einen hauptamtlich beschäftigten Gerätewart einzuführen. Nun solle die Meinung der Wehrführer eingeholt werden. Doch unter ihnen gehen die Meinungen zu dem Thema auseinander.
Kostenvergleich angestellt
„Wir brauchen keinen hauptamtlichen Gerätewart“, sagt Oliver Hollstein und gibt damit zugleich die Meinung des Bürgermeisters Rainer Mucke wieder. Der Wehrführer der Alt Sührkower Freiwilligen Feuerwehr weiß kulante Arbeitgeber hinter sich, durch die er sowie die anderen Kameraden diverse Feuerwehrtermine und natürlich die Einsätze wahrnehmen können. Zudem bilde man mit der Nachbargemeinde Lelkendorf eine Ausrückegemeinschaft, wodurch man sich gegenseitig unterstützt, wenn Geräte zur Feuwehrtechnischen Zentrale nach Beselin gebracht werden müssen.
Darüber hinaus müsste ein Gerätewart auch entsprechend ausgestattet sein. So bräuchte er laut Oliver Hollstein ein Büro, ein Fahrzeug, einen Laptop und auch ein Diensthandy. Hinzu komme dann noch der Lohn, macht er auf die Kosten aufmerksam. Auch Rainer Mucke sieht Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis. Neben der Ausstattung seien auch viele Weiterbildungen nötig, meint er.
Die Freiwillige Feuerwehr Groß Wüstenfelde hat bereits einen Vergleich aufgestellt, wie hoch die Kosten mit und ohne hauptamtlichen Gerätewart ausfallen würden. „Wenn wir an die Arbeitgeber einen Lohnausgleich für den entsprechenden Ausfall zahlen, liegen wir bei 2000 Euro“, sagt Wehrführer Andreas Etringer. Für den Gerätewart müsste die Kommune den doppelten Betrag, also 4000 Euro, aufbringen. Auch sie sprechen sich gegen einen hauptamtlichen Gerätwart aus. Auch deshalb, weil sie einen ehrenamtlichen Gerätewart sowie aktuell genügend Kameraden hätten, die für die Aufgaben eines Gerätewartes von den Arbeitgebern frei gestellt werden.
Wäre das Amt zu groß für eine Person?
Matthias Dahlke, stellvertretender Wehrführer der Gemeinde Dahmen, sieht das Thema skeptisch. Er würde einen hauptamtlichen Gerätewart begrüßen, glaubt aber, dass das Aufgabenspektrum angesichts 15 Wehren im Amt für eine Person zu groß werden würde. „Es muss auch erst einmal eine Person gefunden werden, die allen Anforderungen gerecht wird“, spielt Dahlke auf entsprechende Führerscheine und Qualifikationen für Fahrzeuge und Atemschutzgeräte an. Auch Nico Knuth, Wehrführer in Groß Wokern, spricht sich für einen Gerätewart aus. Allerdings glaubt auch er nicht, dass angesichts des großen Gebietes eine Person ausreicht. So wie es zwei Löschzüge im Amt gibt, sollte es auch zwei Gerätewarte geben, meint er.
Jördenstorfs Wehrführer Jürgen Kadsewitz spricht sich für einen hauptamtlichen Gerätewart aus. „Ich habe schon des Öfteren mitbekommen, dass Wehren ihre Fahrzeuge nicht zur Überprüfung bringen können, weil ihre Maschinisten arbeiten.“ Ein hauptamtlicher Gerätewart wäre eine Entlastung, erklärt Kadsewitz.