Oldtimertreffen Malchin

Oldtimertreffen-Neulinge ziehen das große Los

Malchin / Lesedauer: 3 min

Das 18. Oldtimertreffen in Malchin wurde für ein Paar von der Insel Usedom zu etwas ganz Besonderem, und nicht nur, weil die beiden Mellenthiner Neulinge in der Szene sind.
Veröffentlicht:11.09.2022, 13:14
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  • Author ImageKirsten Gehrke
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Ihr erstes Oldtimertreffen werden Christiane und Gabor Lippoldt so schnell nicht vergessen. Eigentlich war das Paar aus Mellenthin von der Insel Usedom mit ihrem alten Nissan Datsun, Baujahr 1982, nur nach Malchin gekommen, um mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. Doch dann kaufte der Gatte seiner Frau ein Los für die Lotterie und das wurde für den Hauptpreis gezogen.

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Die 42-jährige Mellenthinerin konnte ihr Glück kaum fassen, als ihr Gewinn, ein fahrbereites über 30 Jahre alte Motorrad ETZ aus Zschopau, Baujahr 1985, vor ihr aufgebockt wurde. „Das passt gar nicht in den Kofferraum”, war ihre erste Reaktion.

Aber für den Transport nach Hause einigten sie sich mit dem Oldtimerclub „Marcus” aus Malchin, der am Wochenende zum 18. Mal das Treffen der Oldtimerfans in der Waldarena ausgerichtet hatte. „Wir sind zum ersten Mal in Malchin und überhaupt bei einem Oldtimertreffen”, sagte Gabor Lippoldt (54) . „Es war sehr schön.”

Kaum ein Fleckchen blieb auf der Fläche leer. Rund 700 Oldtimer-Fahrzeuge waren auf den Platz gerollt, vom Motorrad bis Lkw waren viele Schätze dabei, die sich rund 2000 Besucher nicht entgehen lassen wollten. Mit einem Besonderen Gespann fuhren Uwe (62) und Henrik Brandt (34) aus Bülow bei Schorssow vor und heimsten damit den Titel für den schönsten Traktor ein.

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Dabei fiel gar nicht mal der Jury allein ihr alter Deutz auf, sondern vielmehr der Anhänger mit Notstromaggregat. Das könnte im Winter noch sehr an Bedeutung gewinnen, mutmaßte Club-Moderator Jörg Steingraf mit Blick auf die Energiekrise. Wie Vater und Sohn erzählten, war der Sechs-Zylinder-Motor in einer Station in einem Kuhstall in Schorssow verbaut.

Als der Stall abgerissen wurde, wollten sie den Motor retten, der bis dahin 540 Stunden gelaufen war. Schließlich machten sie daraus ein mobiles Notstromaggregat, für das nur noch ein Dach fehlt. Die Liebe zu Oldtimern sei eine lange Familientradition. Außer Traktoren stehen bei ihnen auch Autos auf dem Hof.

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Gerade bauen sie einen Feuerwehr-Barkas zu einem Wohnmobil um. Anregungen konnten sie sich dafür bei Hildegard und Gerd Müller aus Meyenburg holen, die mit ihrem umgebauten B 1000, ein altes NVA-Fahrzeug, in der Kategorie Lkw die Jury überzeugt hatten. Bei den Motorrädern gewann ein „Grade”, Baujahr 1920, von Klaus Wandschneider aus Wismar, und bei den Pkw stach der englische Kit Car Triumph Herald, Baujahr 1970, von Jörg Schmidt aus Pölitz bei Laage ins Auge, der damit Platz zwei holte.

Schon immer habe er einen Faible für englische Fahrzeuge gehabt, für den Kit Car die Karosserie aus Aluminium selbst gemacht. Probleme mit dem Lenkrad rechts habe er nie gehabt, ziehe auf den Straßen aber alle Blicke auf sich.