Preise in der Region
Orden und Ehrenbriefe gibt es erst wieder im nächsten Jahr
Teterow / Lesedauer: 3 min

Thomas Koch
Da wird das kleine Öchslein aber mächtig ins Grübeln gekommen sein. Seit mehr als 20 Jahren ist es das Tierchen gewöhnt, dass es spätestens nach zwölf Monaten ein neues Zuhause bekommt. So sehen es die Regularien für den Städtepreis TeMa vor, der alle Jahre wieder für besondere Verdienste um Teterow und Malchin verliehen wird. TeMa heißt das kleine Plüschöchslein, das an den Preisträger vergeben wird. Und was macht das kleine Wanderöchslein in der Corona-Krise? Es steht in der Warteschleife. Zur Jahreswende 2020/21 haben die beiden Stifter Bernd Kleist und Jochen Banek auf die traditionelle Preisverleihung verzichtet. Dabei hatten sie sich gemeinsam mit dem Malchiner Bürgermeister Axel Müller und seinem Teterower Amtskollegen Andreas Lange doch längst darauf verständigt, wohin und zu wem die Reise des Öchsleins führen soll. An eine feierliche und vor allem würdige Verleihung war aus bekannten Gründen aber nicht zu denken.
Preisverleihung gehört in die Adventszeit
Auch wenn man die Verleihung jetzt problemlos nachholen könnte, wollen Kleist und Banek nicht mit der Tradition brechen. „Diese Preisverleihung gehört einfach in die Adventszeit. TeMa wird erst wieder im Dezember auf Wanderschaft gehen“, sagt Kleist. Das kleine Öchslein ist derzeit „zwischen geparkt“. Der Preisträger des Jahrgangs 2019 – das ist Reinhard Kropp, Geschäftsführer der Straßen- und Tiefbaufirma Georg Koch – hat das Öchslein an Bernd Kleist zurück gegeben. Von seinem Dorfladen in Gessin geht es dann zum Jahreswechsel auf eine neue Reise. Dem Öchslein wird es wohl ganz recht sein. In einem Dorfladen geht es schließlich viel beschaulicher zu als in einem Straßen- und Tiefbauunternehmen.
Verzicht zum zweiten Mal in Folge
Vorerst auf Eis gelegt sind auch andere Preisvergaben in der Mecklenburgischen Schweiz. Weil weder 2020 noch in in diesem Jahr ein Hechtfest in Teterow gefeiert wurde, hat der Heimatbund auch auf die Verleihung des Hechtordens verzichtet. „Hechtfest und Verleihung des Hechtordens – das gehört einfach zusammen. Aus diesem Grund kommt für die Würdigung auch kein anderer Zeitpunkt und kein anderer Anlass in Frage“, sagt Ilse Koch vom Teterower Heimatbund.
Ganz ähnlich sieht es der Vorsitzende des Malchiner Heimatvereins Torsten Gertz. Er und seine Mitstreiter verzichten auch das zweite Jahr in Folge auf die Verleihung des Ehrenbriefes für besondere Verdienste um die Stadt Malchin. „Wir möchten dem Preisträger auch eine gewisse Öffentlichkeit bieten. Und deshalb bleibt die Vergabe des Malchiner Ehrenbriefes auch in Zukunft an das Malchiner Stadtfest gekoppelt“, steht für Gertz fest. Den vorerst letzten Ehrenbrief hatte im Jahr 2019 der Malchiner Malermeister Udo Dohms erhalten.