Streit mit Motoballern

Pächter vertreibt Kobras aus Malchiner Waldarena

Malchin / Lesedauer: 3 min

Malchins Motoballer hätten gern das Sagen auf dem Festplatz im Hainholz und liegen mit dem Hauptpächter mittlerweile über Kreuz. In Teterow verfolgt man den Streit sehr aufmerksam – und macht ein Angebot.
Veröffentlicht:27.06.2019, 19:43
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  • Author ImageTorsten Bengelsdorf
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Am kommenden Sonntag geht es in der Malchiner Waldarena wieder heiß her. Die Malchiner Motoballer des Motorsportclubs (MSC) „Kobra” haben den Jarmener Klub zu Gast. Für die „Kobras” läuft es derzeit gar nicht gut, die Malchiner haben in der Bundesliga-Nordstaffel noch nicht einen einzigen Punkt einfahren können. Der Verein hat aber seit einiger Zeit noch ganz andere Sorgen. Um aus dem Tabellenkeller zu kommen, würden die Motoballer gern eine eigene Spielstätte haben. Dafür wäre Malchins Waldarena eigentlich ganz gut geeignet.

Allerdings wären hier einige teure Investitionen nötig. So bräuchte die Arena einen Hartplatz und auch eine Flutlichtanlage. Dafür winken Fördermittel vom Landessportbund oder auch vom ADAC. Allerdings: „Wir haben nur eine Chance, an diese Gelder zu kommen, wenn wir Hauptpächter der Waldarena werden”, sagt der Vorstands-Chef der „Kobras” Thomas Weggen. Vor einigen Tagen hatte er deshalb einen Antrag an die Stadtverwaltung geschickt, um ab dem Jahr 2020 Hauptpächter der Waldarena zu werden.

Pachtvertrag für 30 Jahre geschlossen

Die Waldarena gehört der Stadt Malchin, die den Platz an den Sohn des Biker-Treffen-Veranstalters Reinhard Hassemer für 30 Jahre verpachtet hat. Hassemer veranstaltet in der Waldarena vor allem sein Motorradspektakel im Frühjahr und verpachtet das Areal für andere Veranstaltungen dann weiter, so eben auch an den Motorsportclub „Kobra”.

Die „Kobras” zahlen allerdings gar nicht für die Arena, wie Reinhard Hassemer berichtet. „Ich wollte ihnen einfach nur einen Platz für ihren Sport geben. Als Gegenleistung sollten sie den Platz in Ordnung halten”, so Hassemer. Doch damit sei er nun gar nicht zufrieden, weshalb sich die Waldarena für die Motoballer nun auch bald erledigt haben könnte. Hassemer kündigte am Donnerstag gegenüber dem Nordkurier an, den Unterpachtvertrag mit den „Kobras” wegen diverser Vertragsverletzungen kündigen zu wollen.

MC Bergring verfolgt Streit in Malchin schon länger

Sich aus der Waldarena zugunsten der Motoballer zurück zu ziehen, kommt für ihn dagegen absolut nicht infrage, darin sei er sich auch mit den Veranstaltern des Oldtimer- oder des Lkw-Treffens einig, die sich ebenfalls jedes Jahr auf dem Areal versammeln.

War es das dann für den „Kobra-Klub”? Ganz und gar nicht. In der Nachbarstadt Teterow wird Malchins Waldarena-Streit schon seit einiger Zeit aufmerksam verfolgt – vor allem beim MC Bergring. Der Club würde Malchins Motoballer liebend gern für seine Speedway-Arena gewinnen. Die Malchiner haben dazu längst Kontakte mit dem Teterower Veranstaltungsleiter Adolf Schlaak geknüpft, der auch Sportleiter beim ADAC Hansa ist.

„Warum nicht auch noch Motoball?” fragt Schlaak in Bezug auf die Bergring-Arena. Wenn die Malchiner in die Teterower Arena wollen, werde der MC Bergring dem gewiss nicht im Wege stehen. Selbstverständlich könnten die „Kobras” ihren Klubsitz trotzdem in Malchin behalten. Dass aber die Malchiner den „Fußball auf Motorrädern” einfach so ziehen lassen, das sorgt dann in Teterow doch für einige Verwunderung.