StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizPoller–Debatte bringt beinahe Straßen–Ausbau ins Wanken

Streit um Geschäftsstraße

Poller–Debatte bringt beinahe Straßen–Ausbau ins Wanken

Malchin / Lesedauer: 3 min

Noch einmal ging es hoch her wegen des geplanten Pfostens an der Zufahrt zu Malchins Marktstraße. Auf jeden Fall soll das Geschäftsleben nicht zum Erliegen kommen, lautet die Devise.
Veröffentlicht:06.05.2023, 05:14

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 Jetzt soll alles ganz schnell gehen: Schon im Juni könnte der Ausbau der letzten noch unsanierten Straße in der Malchiner Innenstadt beginnen. In dieser Woche holte sich Bürgermeister Axel Müller (CDU) die Erlaubnis von den Stadtvertretern, die Bauaufträge für Teich– und Mühlenstraße nach der Ausschreibung an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben, ohne die Abgeordneten noch einmal fragen zu müssen. Vor dem Straßen–Neubau will der Wasserzweckverband in dem Bereich Regen–, Schmutz– und Trinkwasserleitungen erneuern.

Kein Kopfsteinpflaster und keine Einbahnstraße

Ganz so viel verändern wie anfangs geplant wird sich in der Mühlenstraße allerdings nicht. Die Straße bekommt wieder eine Asphaltschicht und eben doch kein Kopfsteinpflaster und auch aus der angedachten Einbahnstraße wird nichts. Allerdings ändert sich die Verkehrsführung an der Ecke Teichstraße. Die Hauptstraße soll hier künftig in Richtung Achterstraße führen. So sollen Besucher der Stadt besser zum großen Parkplatz an der Karl–Dressel–Straße finden.

Was ihnen damit entgehen würde, ist die Zufahrt zur Straße am Markt, an der bis Mittwochabend noch ein halbautomatischer Poller vorgesehen war, der die Durchfahrt am Markt zu bestimmten Zeiten versperren sollte. Wie erwartet, sorgte dieser Pfeiler auf der Stadtvertretersitzung am Mittwoch noch einmal für heftige Diskussionen.

Heftige Vorwürfe an die Stadt

Immerhin hatten etliche Geschäftsleute von der Straße am Markt ihrem Ärger noch einmal deutlich Luft gemacht, was die Sperrung der Straße angeht. Die Vorwürfe waren so heftig, dass Bürgermeister Müller gleich mehrfach beteuern musste, dass es nicht Sinn und Zweck des Pollers sei, das Geschäftsleben in der Innenstadt zum Erliegen zu bringen. Genau diesen Eindruck hatten aber ganz offensichtlich einige Geschäftsleute wie etwa die Inhaberinnen der Neuen Apotheke am Markt und der Buchhandlung Steffen. Beide verfolgten am Mittwoch die Diskussion der Stadtvertreter aus den Gäste–Reihen.

Poller ist noch mal Thema

„Um Ruhe reinzubringen in die Diskussion, lassen wir den Poller dann eben weg“, wollte der Bürgermeister vorbeugen, dass der Pflock am Ende der Mühlenstraße nun noch die gesamte Auftragsvergabe für den Straßenbau ins Wanken bringen könnte. Schließlich einigten sich die Stadtvertreter dann aber darauf, über den Poller noch einmal in der nächsten Bauausschuss–Sitzung am 22. Mai zu diskutieren — und das auch mit den betroffenen Geschäftsleuten.

Einen möglichen Kompromiss–Vorschlag brachte René Malgadey (SPD) am Ende der Diskussion ein. Den Geschäften in der Straße am Markt könne doch eine Fernbedienung überlassen werden, mit der sie für ihren Lieferverkehr den Poller zu jeder Zeit absenken könnten. Allerdings dürfte es den meisten Ladeninhabern eher darum gehen, dass die Kunden die Geschäfte auch weiterhin mit dem Auto erreichen können.