Prioritätenliste

Radweg an B 110: Darum denken Lühburger über eine eigene Finanzierung nach

Lühburg/Gnoien / Lesedauer: 2 min

Als Radfahrer auf Bundesstraßen unterwegs zu sein, ist ein riskantes Unterfangen. In Lühburg lässt man deshalb nicht locker und engagiert sich weiter für einen Radweg.
Veröffentlicht:21.04.2023, 09:06

Von:
  • Nadine Schuldt
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Brigitte Heise ist sehr enttäuscht. Der bereits von einem Planungsbüro erarbeitete Radweg von der A 20/Anschlussstelle Tessin über Lühburg nach Gnoien an der B 110 entlang wurde nicht in die Prioritätenliste des Landes aufgenommen, erklärt die Bewohnerin von Lühburg. Das sei sehr niederschmetternd, da man bereits seit 1998 alle notwendigen Voraussetzungen umsetzt, damit der Radweg endlich gebaut werden könne.

Gemeinde drängt bei Straßenbauamt auf Radweg

Brigitte Heise, Lühburgs Bürgermeister Henrik Jager sowie weitere Mitglieder der Gemeinde kämpfen weiter um die rund 8,3 Kilometer lange Strecke und hatten deshalb noch einmal ein Gespräch mit Vertretern des Landesstraßenbauamtes. Doch auch danach scheint ein Radwegebau nicht in greifbare Nähe gerückt. „Es gibt ein Kapazitätsproblem“, erklärt Henrik Jager. Wie er erläutert, habe das Landesstraßenbauamt nicht genügend Ingenieurbüros und Baufirmen, die die Radwege bauen könnten. Deshalb sei vom Land eine Prioritätenliste mit den drängendsten Wegen erstellt worden, auf der Lühburg nicht vertreten ist.

Bürger engagieren sich seit über 20 Jahre dafür, dass zwischen Lühburg und Basse ein Radweg entsteht. (Foto: ZVG/Heise)

Vom Landesstraßenbauamt heißt es darüber hinaus, dass im Rahmen der Konzepterstellung die Dringlichkeit eines Radweges nach raumordnerischen und verkehrssicherheitstechnischen Gesichtspunkten ermittelt wurde. Ziel des neuen Konzeptes sei es, die zur Verfügung stehenden Mittel anhand einheitlicher und nachvollziehbarer Kriterien effektiver im gesamten Land einzusetzen.

Können Planung und Bau anders finanziert werden?

Zurück zum Termin: Da wurden laut Straßenbauamt zwei Optionen für den früheren Bau des Radweges gefunden. Einerseits stelle sich die Frage, ob auch eine private Finanzierung möglich wäre. Andererseits müsse geklärt werden, ob die Gemeinde die Planung übernehmen könne. Nach der Prüfung beider Fragen werde mit den Gemeindevertretern nochmals beraten, heißt es vom Landesstraßenbauamt. Hierbei gehe es dann vor allem darum, wer das Planungsrisiko trage. Soll heißen: Wer trägt die Planungskosten, wenn später die Baufinanzierung scheitern sollte.

Hierbei hat der SPD–Bundestagsabgeordnete Johannes Arlt einen Hinweis parat. Wie er mitteilte, gebe es ein spezielles Programm für die Erstellung eines Radwege–Konzeptes. Zudem gebe es auch auch ein Sonderprogramm, dass den Bau von Radwegen zu 80 Prozent fördere. Einziger Haken: Bei letzterem Fördertopf dürfe der Bund nicht Baulastträger sein.

Für Brigitte Heise und auch Bürgermeister Henrik Jager sind diese Hinweise neu. Sie wollen sich nun intensiver damit auseinandersetzen, erklärt Brigitte Heise.