Schulneubau wird Millionen Euro teurer
Jördenstorf / Lesedauer: 2 min

Nadine Schuldt
Das ist eine echte Hausnummer! Im Amtsausschuss verkündete Karin Zillmann, Leiterin des Amtes Mecklenburgische Schweiz, nun die Kostensteigerungen für den Schulneubau in Jördenstorf. Und die haben es in sich. „Wir rechnen mit fünf Millionen Euro mehr“, teilte Karin Zillmann mit, als sie auf der Sitzung Auskunft zum Nachtragshaushalt gab. Bislang war man in der Verwaltung immer von rund zehn Millionen Euro ausgegangen. Doch seit Ende 2020 hätten die Preissteigerungen bei einigen Bausegmenten bei bis zu 50 Prozent gelegen. Um auf weitere Kostenexplosionen vorbereitet zu sein, wird im Nachtragshaushalt ein fast doppelt so hoher Betrag vorgesehen wie ursprünglich angedacht. „Wir haben erst einmal 18 Millionen Euro eingeplant“, sagte Zillmann. Man müsse nun abwarten, was die Ausschreibungen für die jeweiligen Gewerke bringen. Erst danach könnten genaue Summen genannt werden.
Lesen Sie auch: Verzug – Schüler können Neubau erst 2022 beziehen
Land gibt bereits viel Geld
Um die Mehrkosten stemmen zu können, sollen nun weitere Fördermittel eingeworben werden. Welche das sein könnten, wollte die Amtsleiterin nicht sagen. Vom Land wird der Schulneubau bereits über die Richtlinie „Zuwendungen für die Verbesserung der Schulinfrastruktur“ mit fünf Millionen Euro unterstützt. Die Zuwendung sei auf diese Summe begrenzt, erläutert Gunnar Bauer, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Wirtschaftsministerium. „Die für das Programm zur Verfügung stehenden Mittel sind ausgeschöpft“, schiebt er hinterher.
Sanierung alter Gebäude kommt weiter nicht in Frage
Trotz dieser finanziell angespannten Situation wird im Amt an den Schulneubau-Plänen nicht mehr gerüttelt. Eine Sanierung bestehender Gebäude wird in der Verwaltung nicht in Betracht gezogen. „Als wir mit den Planungen begonnen hatten, führten wir auch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durch“, erklärte Karin Zillmann. Dabei hätte man auch eine Sanierung der bestehenden Gebäude untersucht. Doch letztendlich habe sich herausgestellt, dass ein Neubau wirtschaftlicher sei, so Zillmann.
Abriss zum Jahresende im Visier
Und der sollte eigentlich schon im Bau sein. Denn bereits Ende 2020 wurde von einem Baubeginn Mitte 2021 gesprochen. Doch bislang hat sich auf dem Schulgelände nichts getan. Anfang Februar wurde nun die Baugenehmigung beim Landkreis beantragt. Angedacht sei, dass noch Ende 2022 mit dem Abriss des Schulanbaus – dem sogenannten D-Zug – in Jördenstorf begonnen werden könne. Ziel ist es laut Karin Zillmann, dass das neue Schulgebäude 2024 eröffnet wird. In dem neuen Haus sollen künftig Grund- und Regionalschulteil der Johann-Heinrich-von-Thünen-Schule Jördenstorf zu einem Schulzentrum zusammengeführt werden. Das Haus in Matgendorf, in dem die Grundschule aktuell untergebracht ist, wird dann geschlossen.