Benzin und Diesel

So geht es an der Tankstelle vorm Tankrabatt-Ende zu

Malchin / Lesedauer: 3 min

Neben Kunden, die mehr als ihr Auto volltanken, haben Tankstellenbetreiber noch weitere Entwicklungen kurz vor Ende des Tankrabatts festgestellt.
Veröffentlicht:31.08.2022, 20:26
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Besonders bange Blicke sind ab Donnerstag wieder auf die Preistafeln der Tankstellen gerichtet. Der dreimonatige Tankrabatt ist auch schon wieder Geschichte. Bereits in den vergangenen Tagen waren die Preise an den Zapfsäulen deutlich gestiegen. Und das dürfte in nächster Zeit auch so weiter gehen, wie ein Tankstellenpächter aus der Region Mecklenburgische Schweiz am Mittwoch einschätzte.

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Schon seit einigen Tagen würden deutlich mehr Leute vor seinen Zapfsäulen Station machen. Und die Kundschaft habe dabei nicht nur ihre Autos vollgetankt, sondern oftmals auch Kanister befüllt, um sich einen Vorrat für die nächsten Wochen anzulegen.

Fahrten zur Arbeit lassen sich nicht reduzieren

Dabei könnte der Kraftstoff ab Donnerstag an einigen Tankstellen durchaus noch günstiger sein, was davon abhängt, zu welchem Preis die Tankstelle eingekauft hat. Doch darauf wollten sich etliche Autofahrer am letzten August-Tag lieber nicht verlassen. Susanne Peters aus Jördenstorf hatte am Mittwoch noch einmal den Tank ihres Autos sowie einen 20-Liter-Kanister voll gemacht.

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„Ich finde das Auslaufen des Tankrabattes nicht gut, denn ich muss jeden Tag nach Teterow zur Arbeit fahren“, erklärt sie. Das könne sie nicht reduzieren. Allerdings werde sie künftig keine unnötigen Fahrten machen und auf Ausflüge verzichten, um etwas zu sparen.

Kurzer Arbeitsweg besser als mehr Lohn

Auch Martin Urban aus Groß Wokern will seine beruflichen wie privaten Aktivitäten künftig einschränken. Auch er tankte am Mittwoch in Teterow noch einmal voll. „Man geht nun bewusster mit den Ressourcen um“, sagt Urban, der Unternehmer ist. In seinen Augen sei ein kurzer Arbeitsweg heutzutage fast schon besser als mehr Lohn am Monatsende. Er halte es für wichtig, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine schnellstmöglich zu lösen, um das Energieproblem in den Griff zu bekommen.

Beunruhigender Trend

Eine andere Autofahrerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, stört das ewige Hin und Her der Politik: „Die Politiker kommen nicht zu Potte.“ Zudem wisse man nicht, ob die SPD, FDP und die Grünen noch an einem Strang in der Regierung ziehen, und ob man sich auf sie verlassen könne. Sie habe nichts dagegen, zu sparen und könne sich auch einschränken.

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Aber wenn sie sehe, dass einige Großkonzerne davon profitieren, dann sei sie sehr enttäuscht. „Wir kleinen Bürger müssen es immer ausbaden.“ In ihren Augen werde der Frustpegel bei den Leuten noch steigen.

Bei der Total-Tankstelle in Teterow hat man in den vergangenen Tagen auch noch einen anderen beunruhigenden Trend festgestellt: Der Tankbetrug nimmt wieder zu. Zu beobachten war in den vergangenen drei Monaten auch, dass die Kraftstoffpreise zwischen den Anbietern, aber auch zu den verschiedenen Tageszeiten stärker schwankten, als man es bisher kannte. Ein Preisvergleich dürfte sich auch in der Zeit nach dem Tankrabatt weiter lohnen.