Ausgebucht?

So platzte ein Urlaub auf dem Burgwall in Teterow

Teterow / Lesedauer: 3 min

Für ihren Jahresurlaub hatte sich eine Familie aus Nordrhein–Westfalen Teterow ausgesucht. Im „Wendenkrug“ ein Zimmer zu bekommen, gestaltete sich schwierig.
Veröffentlicht:14.05.2023, 17:35

Von:
  • Thomas Koch
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Wer sich für einen Urlaub in der Mecklenburgischen Schweiz entscheidet, der hat bei der Suche nach dem passenden Quartier die Qual der Wahl. Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Zimmer — das Internet wimmelt auch für die hiesige Region regelrecht vor Angeboten.

Zimmer für Feriengäste

Bei der Suche nach den passenden vier Wänden für die schönste Zeit des Jahres war eine Familie aus Oberhausen (Nordrhein–Westfalen) auf die Stadt Teterow gestoßen und war hier auf das Inselhotel aufmerksam geworden. Unter diesem Namen firmiert die Gaststätte „Wendenkrug“ auf dem Teterower Burgwall im Netz. Ein Hotel ist es zwar nicht im klassischen Sinne, aber Zimmer für Feriengäste werden hier vermietet. Und Urlaub auf einer Insel, das hat ja auch seinen Reiz, sagte sich die Familie aus dem Westen Deutschlands.

Zweiter Versuch über Touristinformation

Die Buchung unter Dach und Fach zu bringen, gestaltete sich dann aber viel schwieriger als erwartet. Auf der Internetseite des „Wendenkruges“ gibt es zwar ein Menü „Übernachtungen“, wer darauf klickt, dem wird aber nicht etwa das Inselhotel, sondern ein Hotel mitten in der Stadt Teterow ans Herz gelegt. Das sollte es für die Oberhausener aber nicht sein.

Einen zweiten Versuch startete die Familie über das Buchungssystem der Teterower Touristinformation. Aber auch da führte der Weg nicht zum erhofften Urlaubsglück. Im System der Infostelle sind die Burgwallzimmer nicht buchbar. Das Kontingent ist für die Touristiker am Malchiner Tor gesperrt.

Da half nur noch eines: Zum Telefonhörer greifen und es direkt versuchen. Am anderen Ende der Leitung erreichte man auch jemanden. Nach einem kurzen Gespräch musste man die Urlaubspläne auf Teterows Burgwallinsel aber dann endgültig begraben. Der Familie sei mitgeteilt worden, dass die Zimmer für die gesamte Saison ausgebucht seien.

Auslastung soll enorm gestiegen sein

Im Auftrag der Event– und Veranstaltungsagentur EVA, die Pächter des „Wendenkruges“ ist, kümmert sich der so genannte Bundesverband für soziale Unterstützung um die Vermietung der insgesamt sechs Ferienzimmer auf dem Burgwall. Und das offenbar mit großem Erfolg, wie EVA–Geschäftsführerin Sabine Rietenbach mitteilt.

„Seit unserer Zusammenarbeit konnte die Auslastung enorm gesteigert werden. Deshalb ist es möglich, dass keine Zimmer zur Buchung zur Verfügung stehen“, erklärt sie.

Autos auf Parkplatz nicht zu sehen

Auf dem Burgwall stellt sich die Situation nach Nordkurier–Recherchen aber etwas anders dar. Personal des „Wendenkruges“ bestätigte, dass in der vergangenen Woche lediglich ein Zimmer vermietet war. Auch Autos, die auf Urlauber schließen lassen würden, waren weder auf dem Parkplatz vor der Fähre, noch auf dem Burgwall abgestellt.

Ein Mitarbeiter des Bundesverbandes für soziale Unterstützung war auf der Insel auch nicht anzutreffen. Ein telefonischer Kontakt zum Verband kam trotz mehrerer Versuche auch nicht zustande. Für die Familie aus Oberhausen hat sich das Thema „Burgwall“ mittlerweile erledigt. Sie hat sich eine andere Unterkunft gesucht und wird die Ferien nun in der Inselstadt Malchow an der Mecklenburgischen Seenplatte verbringen.