Gnoien rechnet

So reagiert Gnoien auf die Folgen der Corona-Krise

Gnoien / Lesedauer: 3 min

Wie ist die Kleinstadt bisher durch die Zeit der Virus-Pandemie gekommen? Einen Corona-Fall hat es in der Stadt bisher offenbar noch nicht gegeben. Und dennoch hinterlässt das Virus in Gnoien deutliche Spuren.
Veröffentlicht:08.07.2020, 05:05

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Zurück zur Normalität: Dieses Zeichen sollte am Montagabend vom Gnoiener Rathaussaal ausgehen. Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Krise hatten sich Gnoiens Stadtvertreter hier wieder versammelt, nachdem sie sich in den vergangenen Wochen mit Telefonkonferenzen und schriftlichen Abstimmungen im sogenannten Umlaufverfahren beholfen hatten. Ganz normal ist die Situation natürlich auch in Gnoien noch nicht. Und so waren am Montagabend für die Stadtvertreter auch noch zusätzliche Tische aufgestellt worden, damit die gebotenen Abstände auch in dem nicht all zu großen Rathaussaal eingehalten werden können.

Keine unkontrollierten Ausbrüche

Trotz weiterhin vieler Unsicherheiten wolle er auch Zuversicht verbreiten, meinte Bürgermeister Lars Schwarz (CDU), den die Krise in den vergangenen Monaten vor allem in seiner Funktion als Landespräsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga forderte. Und als Bürgermeister? In Gnoien habe es keine unkontrollierten Ausbrüche der Infektionskrankheit gegeben und schon gar keine Todesfälle, machte Schwarz vor den Stadtvertretern deutlich. Im gesamten Amt Gnoien ist bisher offenbar nur ein einziger Corona-Fall aufgetreten und der war nicht im Stadtgebiet.

Und trotzdem leidet natürlich auch Gnoien unter den Corona-Folgen, wie Bürgermeister Schwarz am Montagabend auf mehrere Fragen der AfD-Stadtvertreterin Steffi Burmeister erläuterte. So habe laut Schwarz bisher „eine Handvoll Gewerbetreibender“ Anträge auf Anpassung der Gewerbesteuer gestellt. „Immerhin waren die Geschäfte über mehrere Monate komplett geschlossen, das hat natürlich Auswirkungen“, so Schwarz.

Senkung von Steuern soll geprüft werden

An Aufwendungen für Corona-Maßnahmen habe die Stadt mittlerweile zwischen 1000 und 1500 Euro ausgegeben – unter anderem für Trennwände, Desinfektionsmittel und Schutzmasken. Einsparungen etwa durch den Ausfall des Mühlenfestes gebe es aber nicht. Der Heimatverein, der das Fest ausrichtet, werde die beantragten 2500 Euro trotzdem bekommen und könne das Geld dann für das nächste Jahr einsetzen.

Ob aus der angekündigten Senkung von Grund- und Gewerbesteuer zu Beginn des kommenden Jahres noch etwas wird, das müsse kritisch geprüft werden, erklärte der Bürgermeister. Gnoien wollte zu Beginn des Jahres 2021 in einer zweiten Stufe nach 2019 die Hebesätze erneut reduzieren.

Wie die städtischen Einrichtungen wie die Warbelsporthalle, das Sportlerheim oder das Haus der Vereine wieder geöffnet werden können, das wollte der Bürgermeister mit den Stadtvertretern dann hinter verschlossenen Türen klären. Auf einen Zeitpunkt habe man sich dabei noch nicht geeinigt, berichtete Schwarz am Dienstag. Hier sei jetzt der Sportverein mit entsprechenden Konzepten gefordert. Oder wie beim Haus der Vereine die Wohnungsgesellschaft.