Pläne
So soll das Thünengut Tellow sein Comeback schaffen
Tellow / Lesedauer: 3 min

Nadine Schuldt
Einfach mal wieder durch das Gutshaus auf dem Thünengut in Tellow wandeln? Oder das dortige Museum besuchen? Das soll in diesem Jahr wieder möglich sein. Allerdings erst einmal nicht in den „echten“ Gebäuden, sondern rein digital. Der Landkreis Rostock will auf dem Gelände einen sogenannten Info-Cube errichten. Dabei handelt es sich um ein quadratisches, würfelähnliches Häuschen, das die ein oder andere technische Raffinesse sowie Info-Tafeln im Inneren bereit hält. „Dadurch soll das Areal wieder ein Stück erlebbar werden“, erklärt der stellvertretende Landrat Stephan Meyer. Für den „Würfel“ samt Aufbau veranschlage er derzeit 50.000 Euro.
Historische Gebäude wieder in der Hand des Landkreises
Der Info-Cube ist nur eine von mehreren Attraktionen, die in diesem Jahr angeschoben und von Besuchern wieder genutzt werden können. Eine Belebung des Thünen-Areals ist enorm wichtig. Droht das Gelände doch ein Stück weit in Vergessenheit zu geraten. Bereits Ende 2020 wurde die Auflösung des Vertrages mit der Thünengut gGmbH, dem einstigen Betreiber, angekündigt und dann im März 2021 vollzogen. Seit April 2021 ist das 22 Hektar große Gelände mit den historischen Gebäuden wieder in der Hand des Landkreises. Die landwirtschaftlichen Flächen werden dagegen von der Mustergut Tellow GmbH bewirtschaftet. Sie gehört zur Dummerstorf GmbH, die wiederum mit dem Thünen-Institut zusammenarbeitet.
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Im Moment sieht es danach aus, dass auf dem Gelände gar nichts passiert. Sind doch Museum und Café geschlossen und auch ein Besuch des Parkes ist nicht möglich. Doch der Eindruck täuscht ein Stück weit. Erst im Oktober waren Wissenschaftler des Thünen-Institutes vor Ort und untersuchten die Bodenbeschaffenheit der etwa 350 Hektar umfassenden landwirtschaftlichen Flächen. Laut Stephan Meyer wurde auch mit Blick auf die Gebäude jede Menge geregelt, beispielsweise ein Hausmeister eingestellt.
Teilsanierung des Parks geplant
Darüber hinaus erhielt der Landkreis auch zwei hohe Förderungen. So kommen vom Bund rund 755.000 Euro für die Sanierung des Gärtnerhauses. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg unterstützt das Thünengut zudem mit 765.000 Euro.
„Wir haben auch ein Baumgutachten für den Park erstellen lassen“, sagt Meyer. In der Folge musste der Park gesperrt werden, weil von einigen Bäumen eine Gefahr ausgeht. Allerdings wird das wohl nicht mehr allzu lange der Fall sein. „Geplant ist für März/April eine Teilsanierung des Parkes“, kündigt Stephan Meyer an. Ein Teil der Förderung solle hierfür genutzt, der andere Teil solle für die Sicherung des sanierungsbedürftigen Thünenstalls eingesetzt werden.
Und noch eine Sache soll im März passieren. „Wir planen zu dem Zeitpunkt einen Flohmarkt“, erklärt der Vize-Landrat. Für ihn sei der Flohmarkt ein Instrument, um wieder in Kontakt mit den Bürgern zu gelangen.
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