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Teurer Einkauf

Stadtwerke erhöhen nun doch die Energiepreise

Teterow / Lesedauer: 2 min

Vor wenigen Wochen noch verschickte das Unternehmen eine Mitteilung über eine Preissenkung. Nun kommt alles anders.
Veröffentlicht:20.11.2023, 17:02

Von:
  • Nadine Schuldt
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Erst Anfang Oktober hatten die Stadtwerke Teterow ihre Preise in allen Sparten in der Grundversorgung sowie Bestandskunden gesenkt. Doch diese Bekanntgabe wird nun ein Stück weit zurückgedreht. Bei der Grundversorgung mit Strom und Gas erhöht das Energieunternehmen nun ab 1. Januar 2024 wieder die Preise. Allerdings geschieht dies nur in sehr geringem Umfang. 

Bei den Teterower Stadtwerken wird für die Kilowattstunde künftig sowohl für Gas als auch für Strom in der Grundversorgung jeweils ein Cent mehr fällig. Das Teterower Unternehmen agiert damit ein Stück weit gegen den bundesweiten Trend. So ist auf einem Vergleichsportal im Internet zu lesen, dass ein überwiegender Anteil von anderen Energieanbietern in Deutschland ihre Preise senkt. 

Höhere Energiebeschaffungskosten

„Die marginale Erhöhung ab Anfang 2024 ergibt sich hauptsächlich aus den höheren Energiebeschaffungskosten“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Hagen Frank Böhme. Auch wenn sich jetzt die Lage am Energiemarkt etwas stabilisiert habe, habe das Unternehmen aufgrund einer speziellen Beschaffung auch Energie einkaufen müssen, als die Preise noch sehr hoch waren, ergänzt Böhme. 

Vor etwa anderthalb Jahr schnellten die Energiepreise aufgrund des Ukraine-Krieges extrem in die Höhe. Die Lage habe sich im Vergleich zum Beginn der Energiekrise normalisiert. Allerdings auf einem hohen Niveau, erläutert der Stadtwerke-Chef.

Dass einst auch teure Energie eingekauft wurde, habe etwas mit der Beschaffungsstrategie des Unternehmens zu tun, heißt es von den Stadtwerken erläuternd. Diese Strategie lege fest, zu welchem Zeitpunkt die jeweilige Energie beschafft wird. So stelle das Unternehmen sicher, dass die Stadtwerke immer genügend Energie für ihre Kunden vorrätig habe, informierte das Unternehmen. Also auch für die Verbraucher, die die Grundversorgung nutzen.

Stadtwerke mit Grundversorgungspflicht

In diese Kategorie fällt jeder Nutzer, der keinen Tarif bei den Stadtwerken gewählt hat. Das gilt unter anderem für die Menschen, die frisch nach Teterow gezogen sind oder für diejenigen, denen ihr einstiger Anbieter die Energieversorgung gekündigt hat. Diese Kunden werden aufgenommen, weil die Stadtwerke eine Grundversorgungspflicht besitzen. Die Anzahl dieser Kunden liege im vierstelligen Bereich. Im vergangenen Jahr habe es hier einen Zuwachs um zehn Prozent gegeben, heißt es von den Stadtwerken.

Ob sie sowie die anderen Kunden künftig in den Genuss von günstigen Preisen, wie es sie vor dem Ukraine-Krieg gab, kommen, ist ungewiss. Hagen Frank Böhme geht davon aus, dass das wohl nicht mehr der Fall sein wird. Hinzu komme, dass die Energiepreise für Strom und Gas sehr volatil, also unbeständig, geworden seien. „Das erschwert zukünftig eine preiswerte Energiebelieferung unserer Kunden“, wagt Stadtwerke-Chef Hagen Frank Böhme einen weiteren Blick in die Zukunft.