Abenteuer–Buch

Stavenhagener reisen mit Trabi durch ganz Europa

Stavenhagen / Lesedauer: 4 min

2015 brachen die Freunde zum ersten Mal mit ihrem Trabi auf. Mittlerweile haben sie 47 Länder gesehen. Nun erzählen die Stavenhagener in einem Buch, was sie alles erlebt haben.
Veröffentlicht:18.03.2023, 08:00

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Wenn Martin Hofmann aus Stavenhagen seine Aufzeichnungen liest, dann läuft alles noch einmal wie ein Film vor seinen Augen ab. Mensch, was haben sie nicht alles erlebt auf ihren Abenteuer–Reisen im Trabi? „Es ist schon lustig, wenn man die Tagebücher in die Hand nimmt“, sagt der 48–Jährige. Details, die er schon fast vergessen hatte, waren sofort wieder da. Weißt du noch?

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Zusammen mit seinem Freund Mirko Kizina (35) setzte sich Martin Hofmann in einen Trabant, Baujahr 1987, weiß mit blauem Dach, und erkundete die Welt. Fünf Touren haben die beiden schon unternommen, haben ganz Europa bereist, 47 Länder gesehen, rund 40.000 Kilometer zurückgelegt.

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So sieht das Cover des Buches aus, das die Abenteurer aus Stavenhagen geschrieben haben. Es erscheint am 29. März. (Foto: Privat/Black Bull Book)

Vorgenommen hat sich das Duo, einmal um die Welt mit der „Rennpappe“ zu fahren. Die nächste Tour sollte eigentlich nach Russland, Shanghai und Kanada führen, doch davon lassen die beiden erst einmal ab, im Moment sei es keine gute Idee, durchs Land von Putin zu reisen. „Das muss warten“, meint Hofmann, der gerade studiert. Mirko Kizina betreibt das Café Fritz neben dem Reuterdenkmal in Stavenhagen.

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Im Mai 2015 waren die Freunde zum ersten Mal gemeinsam aufgebrochen, weitere Touren folgten, immer auch für einen guten Zweck. Unterwegs erlebten sie so manches Abenteuer und lernten viele Menschen kennen. Der Trabi hat immer gut durchgehalten.

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In dem Buch sind auch viele Fotos von ihren Reisen enthalten. (Foto: Privat)

Was die beiden Männer alles entdeckt haben, kann man bald in einem Buch nachlesen, das am 29. März erscheint. „Ich habe immer Tagebuch geführt, nur so für mich“, sagt Hofmann. „Alles per Hand.“ In seinem Roadbook schrieb er Fakten, Stationen und Erlebnisse auf. Keine Romane, sondern Stichpunkte.

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Als sie bei der Island–Tour auf der Fähre gefesselt waren, die wegen Sturms nicht fahren durfte, kam ihnen die Idee. Da haben sie so für sich dahingesponnen, dass sie über ihre lustigen und spannenden Geschichten ja mal ein Buch schreiben könnten. „Auf der letzten Tour vor einem Jahr haben wir uns dazu dann entschieden“, sagt Hofmann.


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Mirko Kizina (rechts) und Martin Hofmann haben mit ihrem Trabi schon so manches Abenteuer erlebt. (Foto: Privat)

Ein Jahr hat es gedauert, bis sie das erste Probe–Exemplar in den Händen hielten. In dem Buch finden sich die Touren von Anfang bis Ende wieder, die Hochs und Tiefs, die Missgeschicke und Abenteuer. Sie erzählen so, wie sie sind, ohne große Poesie, und das macht sie so authentisch. „Wir haben die Aufzeichnungen so gelassen, wie sie waren, nur ausformuliert“, verrät er. Man solle merken, dass sie dahinter stehen, ohne Fremdwörter „hineinzubasteln“.

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Zuerst jedoch hatte sich Martin Hofmann hingesetzt und fast 300.000 Bilder gesichtet. Die richtigen auszuwählen, sei nicht einfach gewesen. Während bei ihnen Emotionen mitgespielt hätten, musste auf der anderen Seite der Grafiker etwas damit anfangen können. Ein Jahr hätten sie gebraucht, Text und Bilder in Form zu bringen. „Wir hatten eine klare Vorstellung.“

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Auch das erlebten die Abenteurer: Im Schnee waren sie mir ihrem Trabi steckengeblieben. (Foto: Martin Hofmann)

Deshalb haben sie auch selbst einen Verlag gegründet. So konnten sie ihr Buch so gestalten, wie sie es wollten und mussten sich nicht dem Stil eines anderen Verlages anpassen. „Von uns ist das ein Herzensding“, sagt der 48–Jährige. Da wollte man nicht zu viele Kompromisse eingehen, konnte auch entscheiden, welches Papier in welcher Dicke, welches Layout genommen werden soll. Insgesamt sind 300 Seiten herausgekommen.

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Als Nachbar bringt nun das Fritz–Reuter–Literaturmuseum in Stavenhagen ihr Buch heraus. Dort wollen sie es auch am Erscheinungstag, dem 29. März, vorstellen. Ab 18 Uhr werden sie von ihren Touren erzählen, aus dem Buch vorlesen und ihr Erstlingswerk feiern. Dazu laden sie alle Interessierten ins Museum ein.