Kummerower See
Stelle der Tourismus-Koordination soll bleiben
Malchin / Lesedauer: 3 min

Kirsten Gehrke
Bald könnte das Regionale Unternehmungsnetzwerk Mecklenburgische Schweiz (RUN) eine Nachfolge für seine Tourismus-Koordinatorin brauchen. Denn wenn Angelika Groh die Stichwahl für den Bürgermeister-Posten in Neustrelitz gewinnen sollte, dann verlässt sie den Kummerower See. Die 50-Jährige sieht durchaus Chancen für sich. „Wichtig ist nur, dass die Wähler auch beim zweiten Mal wählen gehen“, meinte sie. Am Sonntag hatten Groh und Amtsinhaber Andreas Grundunter vier Bewerbern die meisten Stimmen erhalten, aber keiner die absolute Mehrheit erreicht. Daher müssen die Neustrelitzer am 2. Mai erneut wählen.
„Es war ein außerordentlich gutes Ergebnis für mich“, sagte Groh. Und das, obwohl sie noch nie in Neustrelitz direkt gearbeitet habe, sondern immer außerhalb. Sie sei jetzt gespannt, wie sich die Neustrelitzer am Ende entscheiden – ob sie nach 18 Jahren einen frischen Wind und neue Ideen wollen, oder nicht. Gefreut habe sie sich, dass auch viele Touristiker am Kummerower See ihr die Daumen gedrückt haben, auch wenn sie das mit einem lachenden und einem weinenden Auge getan hätten. Was sie übrigens auch würde, mit einem lachenden und weinenden Auge aus der Mecklenburgischen Schweiz weggehen. Aber für den Fall der Fälle hätten sie und das RUN schon jemanden im Auge, der gut in die Region passen würde. Tourismus-Koordination werde es weitergeben. „Das steht und fällt nicht mit mir“, sagte Groh.
Noch genügend Zeit für Reaktion
Das bestätigte auch Netzwerk-Koordinatorin Katrin Berndt. Doch warte man den 2. Mai erst einmal ab. Falls dann Groh die neue Neustrelitzer Bürgermeisterin sein sollte, dann sei immer noch genügend Zeit, um darauf zu reagieren. Bis Juni werde Groh dann noch weiter für das Netzwerk arbeiten, wie sie es die ganze Zeit gemacht habe. Beim RUN habe sie ohnehin nur noch einen 12-Stunden-Vertrag pro Woche, sei für 30 Stunden im Projekt „Stadt-Land-Gut“ im Verein der Schlösser, Guts- und Herrenhäuser tätig. Wie künftig die Tourismus-Koordination besetzt werde, entscheide sich nach dem 2. Mai. Natürlich fände man es schade, wenn das Know-How von Angelika Groh wegfiele, sagte Berndt. Über Jahre sei dies gewachsen, Groh habe Ortskenntnis und den Draht zu den touristischen Anbietern. Doch als Netzwerk-Koordinatorin sei auch sie in alle touristischen Projekte eingebunden, sagte Berndt. Sie arbeite zum Teil schon jetzt in der Tourismus-Koordination mit, betreue die Unternehmen in der Branche und berate sie.
Gerade sei ein neues Projekt entwickelt worden, das im Juni vorgestellt werden soll. Unter anderem werden dafür derzeit 25000 touristische Karten gedruckt. Dienstleister und touristische Anbieter seien einbezogen worden. Ohne zu viel schon zu verraten, sei ein Coupon-System ausgereift worden, das mit Angeboten Urlauber und Einheimische in die Region locken soll, beispielsweise mit Rabatten oder Sachwerten wie Maskottchen oder gratis Eis. Noch werde Angelika Groh die erste Ansprechpartnerin bleiben und Mittlerin zum Tourismusverband sein. Wenn es auch schade wäre, wenn sie nach Neustrelitz wechselt, freue man sich auch für sie, dass sie sich so für den Bürgermeister-Posten engagiere. „Wir werden ihr da keine Steine im Weg legen“, sagte Katrin Berndt.
Unterdessen begründete Groh ihre Ambitionen, an die Rathaus-Spitze zu wollen. Sie sei jemand, die Projekte anschiebt, die eine neue Dynamik bringen. Neustrelitz brauche jüngere Ideen, vor allem in puncto neue Medien. Vieles sei nicht mehr zeitgemäß. Sie würde sich freuen, wenn sie hier künftig etwas bewegen könnte.