StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizStreit um Solarpark Kittendorf eskaliert weiter

Schuldzuweisungen

Streit um Solarpark Kittendorf eskaliert weiter

Kittendorf / Lesedauer: 2 min

Die Bürgerinitiative „KiPP 100!“ und der Bürgermeister überschütten sich mit Vorwürfen. Und mit Richtig– und Gegendarstellungen.
Veröffentlicht:27.03.2023, 13:47

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Das waren keine guten Vorzeichen für ein am Montag (27. Januar) angesetztes Gespräch zwischen der Bürgerinitiative „KiPP 100!“ und Kittendorfs Bürgermeister Thomas May. Noch bevor sich beide Seiten erstmals an einen Tisch setzen wollten, hat Bürgermeister May in einer Erklärung, die unter anderem am Wochenende im „Reuterstädter Amtsblatt“ veröffentlicht wurde, der Bürgerinitiative (BI) das Verbreiten „alternativer Fakten“ vorgeworfen.

May setzt sich darin unter anderem mit der Fotomontage auseinander, die seit einigen Tagen auf einem Protestplakat mitten im Dorf zu sehen ist. So werde ein möglicher Solarpark definitiv nicht aussehen, schreibt der Bürgermeister zu der Darstellung. Eine von der BI geforderte Bürgerversammlung habe bereits im Dezember stattgefunden, heißt es weiter in der Erklärung. Auch handele es sich nicht um einen „Industriepark“. „Die Desinformation und Verunglimpfungen haben dazu geführt, dass Bürgermeister und einige Gemeindevertreter bis in die Privatsphäre hinein angefeindet werden“, schreibt der Bürgermeister des Ortes in der Mecklenburger Seenplatte.

Extra–Ausgabe des „Sonnenboten“

Die Bürgerinitiative reagierte ihrerseits jetzt mit einer Gegendarstellung in einer Extra–Ausgabe ihres Informationsblattes „Kittendorfer Sonnenbote“. Die Darstellung des Solarparks auf der Fotomontage entspreche der im Aufstellungsbeschluss der Gemeindevertretung ausgewiesenen Fläche, macht die BI darin deutlich. Zudem habe die Bürgerinitiative darauf hingewiesen, dass der Solarpark so aussehen „könnte“. Der Begriff „Industriepark“ sei baurechtlich nirgendwo definiert, die BI verwende ihn wegen der enormen Größe des geplanten Solarparks. Zudem erkennt „KiPP 100!“ die Informationsveranstaltung des Investors vom Dezember des vergangenen Jahres nicht als Bürgerversammlung an.

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„Am schlimmsten ist aber, dass Herr May die BI ,Kipp 100!' für angebliche Anfeindungen ,bis in die Privatsphäre hinein' verantwortlich macht. Das geht nun wirklich zu weit. Das ist Verleumdung und üble Nachrede im rechtlichen Sinne“, heißt es dazu im „Kittendorfer Sonnenboten“.