Rätselraten

Taucher sollen helfen - Wie kam dieser Transporter in den See?

Lalendorf / Lesedauer: 3 min

War es ein Unfall oder hatte jemand Interesse daran, den Transporter verschwinden zu lassen? Der See selbst ist nicht einfach zu erreichen.
Veröffentlicht:19.05.2023, 19:06

Von:
  • Nadine Schuldt
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Bei den Anglern ist der kleine See ganz in der Nähe des Lalendorfer Ortsteils Niegleve sehr geschätzt. Aale sind hier zu holen, Karpfen, Barsche und auch Hechte, berichtet Gerd Stegmann, der Vorsitzende des Wattmannshagener Angelvereins. Der Großteil seiner Mitglieder angle vom Boot aus. Wie der Swinegel–See zu seinem Namen kam, ist indes nicht ganz klar. Seit Mittwoch ist in Niegleve nun in aller Munde, dass der Swinegel–See ein Geheimnis hat.

So leicht ist der Swinegel-See bei Niegleve gar nicht zu erreichen. (Foto: Nadine Schuldt)

30 Meter vom Ufer entfernt liegt ein Fahrzeug unter Wasser, die Umrisse machen deutlich: Es handelt sich um einen Transporter. Wem er gehört, wie er in den See gekommen ist und vor allem, was im Inneren des Fahrzeugs zu finden ist — auf all diese Fragen gibt es auch am Wochenende noch keine Antworten.

Suche nach einem Taucher

Das Amt Krakow am See, zu dem die Gemeinde Lalendorf gehört, war am Freitag noch dabei, einen ausgebildeten Taucher zu organisieren. „Wir haben deshalb Kontakt zur Berufsfeuerwehr in Rostock aufgenommen“, sagt Carsten Bast, der das Ordnungsamt in Krakow am See leitet. Erst wenn der Taucher die Lage sondiert hat, könnten weitere Schritte geplant werden. Und das werde wohl noch bis Anfang nächster Woche dauern, schätzt Bast. 

Der 52–Jährige war 20 Jahre lang Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Niegleve–Wattmannshagen und ist dort immer noch aktiver Kamerad. Ein Anwohner habe das versunkene Fahrzeug zuerst entdeckt und dann das Ordnungsamt informiert. Schnell seien dann auch Polizei und Feuerwehr hinzugerufen worden.

Nach zwei Metern ziemlich tief

Der Swinegel–See ist von einem Waldgürtel umgeben. Vom Ufer her wird es schon nach zwei Metern ziemlich tief. Von einer Zugangsstelle, die sich die Angler angelegt haben, hatte die Feuerwehr am Mittwoch ihr Rettungsboot eingesetzt, um die Lage zu erkunden. Viel zu sehen bekamen die Kameraden aber nicht. Für die Feuerwehr des Ortes ist es ohnehin der erste Einsatz dieser Art.

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Ein Schild nicht weit vom Ufer entfernt mahnt zur Vorsicht. Das Gebiet sei munitionsbelastet, heißt es hier. „Das hat etwas mit der einstigen Heeresanstalt im Priemerwald bei Güstrow zu tun“, klärt Carsten Bast auf. Die Anstalt sei nach 1945 beräumt worden. Munitionsreste seien damals in einem Wald bei Gremmelin gesprengt worden. Teile seien bis zur Waldkante am Swinegel–See niedergegangen. Deshalb das Warnschild.

Anworten könnte es bald geben

In Niegleve hat sich der mysteriöse Fund des „Wasserfahrzeuges“ indes schnell herumgesprochen. Nein, in dem Dorf werde kein Transporter vermisst, ist von den Anwohnern zu hören. Und etwas Verdächtiges gesehen hat auch niemand. Wann denn auch.

Das Fahrzeug hat unter der Wasseroberfläche mittlerweile grüne Sedimente angesetzt, ein deutliches Zeichen dafür, dass es schon vor geraumer Zeit versenkt worden war. Ein Unfall? Oder hatte jemand Interesse daran, das Auto verschwinden zu lassen? Warum dann ausgerechnet hier? Im idyllisch gelegenen Niegleve? Antworten könnte es bald geben, wenn erst das Auto geborgen wird. Doch auch dafür muss das Amt erst einmal entsprechende Technik organisieren.