StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizTeterow hakt Biomedizin-Technikum ab

Ära der Firmengründer vorbei

Teterow hakt Biomedizin-Technikum ab

Teterow / Lesedauer: 2 min

Nach der Jahrtausendwende galt das besondere Gründerzentrum in Teterow landesweit als Vorzeige-Institution. Doch es verlor an Bedeutung, sodass die Stadt nun die Trennung davon vollendet.
Veröffentlicht:29.11.2018, 15:34

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Freitag klingelt es in der Teterower Stadtkasse. Den stattlichen Betrag von 2.207.010,69 Euro kann Kämmerin Sigrid Schmaling verbuchen. Das Geld stammt aus dem Eigenkapital des Biomedizin-Technikums. Die Stadt erhält eine Ausschüttung in Höhe von 2.319.429,33 Euro. Abzüglich von Steuern und Soli-Zuschlag werden besagte 2,2 Millionen ausgezahlt. Das ist der Schlusspunkt des städtischen Engagements beim Technikum. Bereits im vergangenen Jahr war das Objekt an die Firma Miltenyi biotec verkauft worden.

Zuvor hatte die Stadt den Komplex zehn Jahre lang in Eigenregie geführt. Zum Betriebsführer war Manuela Hilse, Geschäftsführerin der Teterower Wohnungsgesellschaft, bestellt worden. Mit der Veräußerung begann die Rückabwicklung. Bereits im Sommer hatte der Betriebsausschuss den Jahresabschluss 2017 festgestellt. Dabei war ein Überschuss von knapp 1,7 Millionen Euro zu verzeichnen. Die Stadtvertretung erteilte am Mittwoch dem Betriebsausschuss Entlastung für das Geschäftsjahr 2017.

Land förderte mit Millionenbeträgen

Das Technikum nahm 1999 den Betrieb auf. Hier sollten Start-up-Unternehmen vorrangig der Biotechnologie und Medizintechnik günstige Bedingungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit finden. Initiator dieser Einrichtung war Teterows Ehrenbürger Professor Dr. Horst Klinkmann. Seinem Engagement ist es zu danken, dass die Landesregierung das Projekt mit Millionenbeträgen förderte. Professor Klinkmann war es ebenfalls, über den die Kontakte zu den Unternehmern liefen, die sich hier in der Folge ansiedelten.

Das Konzept ging auf. Im Laufe von zwei Jahrzehnten haben sich hier Firmen erfolgreich entwickelt und ausgegründet. Etliche bauten Produktionsstätten in Teterow auf, wie beispielsweise das Aktivkohlewerk. Im Laufe der Zeit verlor das Technikum aber an Bedeutung. Dazu trug nicht nur die Finanzkrise bei. Mittlerweile waren Technologieparks vielerorts entstanden und damit eine starke Konkurrenz.