Teterow soll Geld für ehrenamtliche Initiativen geben
Teterow / Lesedauer: 3 min

Simone Pagenkopf
Es brauche nicht viel, meint der Teterower Stadtvertreter Mathias Schmitus (AfD). 1000 bis 1500 Euro kalkuliert er. Das sollte reichen für Schotter und Brechsand, um drei größere Wasserstellen auf dem ehemaligen Bahndamm zwischen Teterow und Thürkow zu beseitigen. Im Rathaus fragte er an, ob die Stadt dieses Vorhaben unterstützen könne. Dort hält man sich bislang zurück, an dem Damm etwas zu tun, weil es sich um fremdes Eigentum handelt.
Die Regio Infra GmbH & Co. KG mit Sitz in Putlitz hatte die Grundstücke der ehemaligen Bahnstrecke Teterow-Gnoien erworben. Von Geschäftsführer Tino Hahn hält Mathias Schmitus allerdings längst eine schriftliche Genehmigung für die kostenlose Nutzung des Teterow-Thürkow-Abschnitts als Wander- und Radweg in den Händen. Mit dem Vermerk, dass die Benutzung auf eigene Gefahr erfolgt. Entsprechend wurden auch drei Hinweisschilder entlang des einstigen Bahndamms aufgestellt.
Schon drei Arbeitseinsätze am Bahndamm
Mathias Schmitus lässt nicht locker. Den alten Bahndamm zu nutzen, dafür macht er sich seit Jahren stark. Und es gibt Mitstreiter. Bereits 2014 hatten Mathias Schmitus und Hannes Dettmann eine Unterschriftensammlung gestartet. Sie soll zeigen, dass dieses Radwegprojekt von einer breiten öffentlichen Gemeinschaft getragen wird, sagte Schmitus damals. Heute ist von einem Wanderweg die Rede, auf dem man auch Rad fahren kann. Dass der nicht zuwächst, sondern wirklich genutzt werden kann, darum kümmern sich einige Enthusiasten. Acht bis zehn Leute haben bislang drei Einsätze entlang der Strecke gestartet. Vorm Frühjahr soll ein weiterer folgen. Zudem sagte ein Landwirt Unterstützung zu beim Freischneiden der Trasse.
„Der Aufwand ist überschaubar“, meinen Dieter Schlepps und Uli Henning, die sich hier mit engagieren. Der Weg sei bestimmt acht, neun Monate im Jahr gut zu benutzen. Wenn besagte Stellen zu sind, auch das ganze Jahr. „Wir wollen in der Natur und abseits vom Straßenverkehr unterwegs sein“, sagen die Männer, die sich gemeinsam mit Wanderfreunden wöchentlich zu Touren rund um Teterow treffen, zu Fuß und ab April auch wieder per Rad. „Durch den Bahndamm haben wir eine gefahrlose Verbindung zwischen Teterow und Thürkow“, so Dieter Schlepps. Und man könne auch weiter um den Teterower See fahren.
5000 Euro würden vielleicht schon reichen
Mathias Schmitus regt an, dass die Bergringstadt eine Art Fördertopf einrichtet, um die Möglichkeit zu haben, solche Initiativen von Teterowern zu unterstützen. 5000 Euro könnten das zum Beispiel sein, schlägt er pauschal vor. Schmitus denkt dabei nicht nur an Material für Ausbesserungen auf dem ehemaligen Bahndamm, sondern zum Beispiel auch an die Anregung des Jugendkulturvereins „forma_te“, weitere Wanderwege in Teterow in Ordnung zu bringen. „Wenn’s nicht gebraucht wird, bleibt das Geld ja der Stadt“, so Schmitus.
Tino Hahn von der Regio Infra GmbH ist froh, dass sich Leute engagieren. Er sei auch offen für Gespräche, um die ehemalige Bahnstrecke insgesamt als Wander- und Radweg zu nutzen. Ein ähnliches Projekt wurde gerade zwischen Wittstock und Mirow angeschoben, sagt er. Dort hat allerdings die Stadt Wittstock die stillgelegte Bahnstrecke gepachtet. Das ist in Teterow bisher aber kein Thema.