Glocken
Teterows historische Glocken haben neuen Platz
Teterow / Lesedauer: 2 min

Nadine Schuldt
Geläutet haben sie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Nachdem die neuen Bronzeglocken im Jahr 2019 in den Kirchturm eingezogen waren, wurden die alten Exemplare provisorisch an der Nordseite des Turmes der St. Peter und Paul Kirche aufgestellt. Für viele Passanten waren sie auf den ersten Blick nicht zu sehen. Nun fallen sie sofort ins Auge: Sie wurden auf einem Rasenstück genau gegenüber der ehemaligen Arztpraxis Lange aufgestellt.
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„John Dünninghaus hatte eine Anfrage an die Mitglieder des Bauausschusses gerichtet, die Glocken umzusetzen“, sagt Pastor Alexander Lemke. Im Kirchgemeinderat sei dieses Vorhaben dann besprochen worden. „Wir wollten den Anstoß von außen gerne aufnehmen“, erläuterte Lemke. Dann sei ein Platz gesucht worden, wo die Glocken auch nicht zuwachsen. Schließlich der Platz gegenüber der Arztpraxis gewählt.
Material wurde für den Krieg gebraucht
Bis zum Ersten Weltkrieg hingen Bronzeglocken im Kirchturm. Doch dann musste dieses Geläut wegen des Materials für den Krieg abgegeben werden. 1924 erhielt die Kirche dann neue Eisengussglocken. „Die halten etwa 100 Jahre und sind dann ausgeschlagen“, erläutert der Pastor. Zudem hätten sie auch einen recht harten Klang.
Nachdem sie außer Dienst genommen worden waren, wurden sie von der Kirchgemeinde aufbewahrt, weil sie ein wichtiges Zeitdokument sind. Viele Teterower würden Erinnerungen aus ihrem Leben damit verbinden. So habe ihm einst ein Mann erzählt, dass dessen Eltern zum Klang der Glocken getraut worden seien, erzählt Alexander Lemke.
Die Gestaltung des neuen Glocken–Platzes ist laut Alexander Lemke noch nicht abgeschlossen. So würden auch noch alte Klöppel eingehängt. Darüber hinaus solle das Geläut auch noch einen Schutzanstrich erhalten und ein Info–Schild aufgestellt werden, teilt der Pastor mit.