Waldarbeiten
Tiergarten Ivenack setzt erstmals auf Pferdestärken
Ivenack / Lesedauer: 2 min

Eckhard Kruse
Der Ivenacker Tiergarten ist vor allem für zwei Tierarten bekannt. Damwild und Muffelwild streifen tagtäglich durch das Gebiet. Die Damhirsche lassen sich sogar bei den Fütterungen bewundern. Die Mufflons verbergen sich lieber im Dickicht. Doch nun stampfen auch Pferde durch das ehemalige gräfliche Jagdgebiet mit seinen Tausendjährigen Eichen. Die Rosse wurden mit dem Pferdetransporter vom Forstamt Poggendorf bei Grimmen nach Ivenack gebracht. Sie helfen den Forstleuten beim Abtransport des gefällten Holzes, dem Rücken.
„Es ist das erste Mal, dass Pferde bei uns zum Einsatz kommen“, sagt Ralf Hecker, Leiter des Forstamts Stavenhagen, zu dem auch der Ivenacker Tiergarten gehört. Sie könnten zwar lange nicht so wirtschaftlich wie die Rücke-Maschinen und Forwarder arbeiten, die normalerweise in den Wäldern zum Einsatz kommen. „Die Pferde haben aber klare Vorteile.“ Mit dem Einsatz der Pferde werde der Waldboden im Tiergarten geschont. Sie könnten an Hängen arbeiten. Die Forstleute müssten keine Rückegassen für die großen Maschinen anlegen. Und die Pferde passen für Hecker natürlich auch in den historischen Kontext des Tiergartens, der nach und nach wieder zum Hudewald – auch Weidewald – mit stattlichen Bäumen mit ebenso mächtigen Stämmen und Kronen entwickelt werden soll.
Behutsame Eingriffe für neue 1000-Jährige
Dafür müssten immer wieder mal Bäume weichen, erläutert Ralf Hecker. Um dicke und stattliche Bäume zu bekommen, sei es vor allem wichtig, dass die Eichen oder Buchen in der Krone mehr Licht bekommen. Denn nur dann würden diese jungen Bäume auch in die Breite gehen und in einigen Hundert Jahren die Tausendjährigen Eichen von heute einmal ersetzten können. Man dürfe aber nur behutsam eingreifen, betont Hecker. Maximal drei Mal in zehn Jahren. Andernfalls könnten die Bäume vielleicht auch absterben.
Tief unter den Kronen legt sich Martha derweil mächtig ins Zeug. Marco Keding feuert sie an, um einen schweren Stamm zu ziehen. „Sie will arbeiten“, freut er sich. So schleppt sie die Stämme bis zum Wegesrand. Dort werden sie von einem Forwarder aufgenommen und abtransportiert. In einem weiteren Waldstück des Tiergartens arbeiten der Schimmel „Atilla“ und der Gespannführer Oliver Morgen. Auch sie verbringen ihren Arbeitstag gemeinsam im Tiergarten und bewegen wie Martha und Marco Keding eine Menge von 25 bis 30 Festmetern Holz pro Tag.