Brand-Tragödie
Tod im Zirkus-Quartier
Lühburg / Lesedauer: 2 min

Torsten Bengelsdorf
Lühburg ist ein Zirkusdorf - seit vielen Jahren schon. Hier hat der Zirkus Renz sein Winterquartier aufgeschlagen. Es sieht ein bisschen schmuddelig aus auf dem ehemaligen LPG-Stützpunkt kurz vor dem Dorf. Hier stehen die Zirkuswagen, große Ballen Stroh sind auf dem Gelände aufgestapelt. So leben halt die Zirkusleute, heißt es dazu nur im Dorf. Richtigen Ärger hat es eigentlich nie gegeben. Am Freitagfrüh allerdings schreckt eine furchtbare Tragödie das Dorf in der Nähe von Gnoien auf.
Feuer im Zirkusquartier - die Lühburger Feuerwehr ist als erste vor Ort. Mit acht Kameraden. Auch Gnoien rückt an. Doch viel zu löschen gibt es nicht. In einer Baracke, die den Zirkusleuten offenbar als Wohnstätte dient, ist es völlig verqualmt, als die Feuerwehrleute eintreffen. Mit Atemschutzgeräten betreten sie das Gebäude, schlagen ein Fenster, damit der Rauch abziehen kann.
In den Rauchschwaden liegt ein Mann am Boden
Mitbewohner hatten das kleine Feuer bereits mit einem Gartenschlauch bekämpft. Eigentlich kein dramatischer Einsatz. Doch dann stoßen die Feuerwehrleute auf eine leblose Person, die auf dem Boden liegt. Schnell wird klar: Für den Mann kommt jede Hilfe zu spät. Offenbar ist er erstickt. Der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen. Die Kriminalpolizei rückt an, untersucht den Brandort.
Von draußen ist der weißen Baracke nicht anzusehen, welche Tragödie sich hier abgespielt hat. Brandspuren sind keine zu sehen. Die Zirkusleute wollen keine Auskunft geben, was passiert ist. Und auch die Polizei bestätigt zunächst nur den Tod eines Mannes, der erst noch identifiziert werden muss. Nach ersten Vermutungen soll es sich bei dem Toten aber um den 91-jährigen Senior-Chef des Zirkus handeln.
Defekt oder Brandstiftung?
Wie konnte das Feuer entstehen? Eine Straftat hält die Polizei recht schnell für unwahrscheinlich. Die Fenster waren beim Eintreffen der Feuerwehr noch heil und auch das Ausmaß des Feuers war so klein, dass es nicht danach aussieht, dass hier jemand nachgeholfen hat. Eher kommt wohl ein Defekt an der Elektroanlage in Frage. Der Schwelbrand könnte die Bettfedern erreicht haben, die verbrannt herumliegen. Das würde die starke Rauchentwicklung erklären.
Am Nachmittag kann die Polizei dann eine Brandstiftung ausschließen.Das Feuer sei durch einen technischen Defekt entstanden.