Turnhalle Stavenhagen stark mit Schimmelpilzen belastet
Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Wochen hat es gedauert, jetzt liegt nach dem Wasserschaden in der Zweifelder-Turnhalle in Stavenhagen endlich das Gutachten zu der Keimbelastung vor. Und das bescheinigt nichts Gutes. Die Sportstätte ist erheblich belastet, unter anderem mit Schimmelpilzen. „Die Gutachterin der Versicherung legt sich allerdings nicht fest, ob eine Nutzung untersagt werden muss oder nicht“, erklärte Bauamtsleiter Jens Reichert. Dennoch habe sie der Stadt nahegelegt, keine öffentliche Nutzung mehr zuzulassen. Dem wolle die Kommune folgen. Das heißt, wenn am Montag die Schule wieder losgeht, darf in der Halle kein Sportunterricht stattfinden. Es werde nun nach Alternativen gesucht, unter anderem Möglichkeiten in anderen Hallen geprüft.
Die Vereine indes sollen das Risiko selbst tragen und entscheiden, ob sie ihre Mitglieder und Gäste der erhöhten Keimbelastung aussetzen. Denn theoretisch könnten diese rein rechtlich kurzzeitig weiter trainieren, solange das Gesundheitsamt die Halle nicht bis zur Sanierung sperrt. Dort lasse die Verwaltung die Ergebnisse des Gutachtens gerade fachlich beurteilen. Fest steht indes schon jetzt, dass die Beseitigung der Schäden länger als drei Monate dauern wird, von denen die Stadt zunächst ausgegangen war. Eine Trocknung des Unterbodens sei vom Tisch, so Reichert. Diese Variante würde die Keime und den Schaden nicht beseitigen. Jetzt müsse ein zweites Gutachten das Ausmaß der Schäden genauer untersuchen, ob das gesamte Parkett erneuert werden muss oder nur teilweise ausgetauscht werden kann. Wann die Halle wegen der Sanierung gesperrt wird, bleibt also weiter offen.
Handballer werden nächste Woche beraten
Von der hohen Keimbelastung weiß der Stavenhagener SV als zweiter Hauptnutzer auch erst seit Mittwoch. Noch werden die Handballer hier weiter trainieren, sagte Hartmut Düsel, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit. Das Gutachten im Einzelnen liege den Sportlern noch nicht vor. In der Vereinssitzung nächste Woche wollen sie beraten, wie sie sich angesichts des Gutachtens verhalten werden. „Wir haben eine Verantwortung für unsere Vereinsmitglieder“, so Düsel. Die Gesundheit der Sportler stehe an erster Stelle. Die Schließung der Halle, die kommen wird, sei der worst case. Erst habe Corona den Verein zurückgeworfen, dann konnte der Aufstieg der Frauen in die 4. Liga ihn wieder voranbringen, und nun wieder ein Nackenschlag. Keine Heimspiele können ausgetragen werden. Der Verein gehe davon aus, dass er finanzielle Verluste in fünfstelliger Höhe haben wird. Hinzu komme ein zusätzlicher und höherer Aufwand, wenn die Kinder in andere Orte zum Training gefahren werden müssen. Mit den umliegenden Städten Teterow, Demmin und Malchin sei der SSV zwecks Hallennutzung im Gespräch. Die mögliche Alternative in der Turnhalle in Basepohl, für die man mit dem privaten Eigentümer ebenfalls im Gespräch sei, wäre indes zeitlich begrenzt. Vielleicht bis November könnten die Handballer diese Halle nutzen, denn es gebe keine Heizung dort.