Flüchtlinge
Ukrainer ziehen in ehemalige Teterower Schule ein
Teterow / Lesedauer: 3 min

Simone Pagenkopf
Viel hatten sie nicht bei sich, als sie am Mittwoch in die ehemalige Schule Nord in Teterow einzogen. 15 Ukrainer, überwiegend Frauen mit acht Kindern, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind. Sie sind die ersten Flüchtlinge, die jetzt in dieser Gemeinschaftsunterkunft untergebracht wurden. Die Malteser Werke haben hier die Betreuung übernommen. In den oberen Etagen der einstigen Schule sind Mitarbeiter noch beim Einrichten von Zimmern. Was aktuell gebraucht wird, ist aber fertig.
Weitere Geflüchtete noch für diese Woche angekündigt
Insgesamt biete das Haus für bis zu 220 Personen Platz, heißt es seitens des Landkreises Rostock, der die Unterkunft vorhält und für die Ausstattung der Räume zuständig ist. Die erfolgt mit ganz einfachem Standard: Bett, Tisch, Stuhl, Schrank, Geschirr, Töpfe und Pfanne, Handtücher, Reinigungsmittel, ein Kühlschrank gehört auch in jedes Zimmer. Ansonsten gibt es im ehemaligen Schulhaus sechs Gemeinschaftsküchen, natürlich Sanitärbereiche, es stehen auch Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung.
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Angekündigt wurde schon, dass in dieser Woche noch mehr Geflüchtete nach Teterow kommen. Immer noch seien im Landkreis Rostock Menschen nämlich auch in Turnhallen – die ersten Notquartiere – untergebracht. So zum Beispiel in Bad Doberan. Das soll sich nun schnellstens ändern, aus Bad Doberan erfolgt der „Umzug“ in die Bergringstadt. Als eine weitere Unterkunft steht hier das Bischoff-Theissing-Haus zur Verfügung. Dort können 60 Personen untergebracht werden, aktuell sind es 28.
Malteser suchen noch ehrenamtliche Helfer
In beiden Häusern sind Mitarbeiter der Malteser Werke für die Ukrainer da. „Wir haben in der Schule eine ukrainische Kollegin, im Theissing-Haus eine Kollegin aus Lettland, die auch russisch spricht“, heißt es. So gebe es sprachlich keine Probleme. Auch weisen die Malteser Werke auf ihre App hin mit Infos auf Ukrainisch, unter anderem zum Einkaufen, zur medizinischen Versorgung, zu Angeboten wie Deutsch-Kursen in Teterow. Freuen würden sich die Mitarbeiter aber doch, wenn es Teterower gibt, die ehrenamtlich helfen wollen und bei Bedarf zum Beispiel zu Arztbesuchen begleiten. „Wir brauchen auch Ärzte als Ansprechpartner“, wird nicht verhehlt.
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Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine letztlich in Teterow untergebracht werden, könne nicht gesagt werden. Auch nicht, wie lange die Geflüchteten im Einzelnen bleiben, da es sich um individuelle Entscheidungen handelt, hieß es auf Nordkurier-Nachfrage aus der Kreisverwaltung. Die Nutzung der Nord-Schule sei vorerst bis zum 30. November vorgesehen. Mit dem Bischoff-Theissing-Haus gibt es eine Vereinbarung bis zum Ende des Jahres.