StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizUnangekündigte Kontrollen im Schlachhof Teterow

Wegen Corona

Unangekündigte Kontrollen im Schlachhof Teterow

Teterow / Lesedauer: 3 min

Die Fleischindustrie ist in den Schlagzeilen. Gerade nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies. Wie sieht es im Teterower Schlachthof aus? Er gehört zur Danish Crown Gruppe und arbeitet nach einem Pandemie-Plan.
Veröffentlicht:03.07.2020, 14:45

Artikel teilen:

Das ist längst Routine für die Mitarbeiter im Teterower Schlachthof: Nur durch ein Drehkreuz kommen sie einzeln aufs Betriebsgelände und am Pförtnerhaus wird erst einmal die Körpertemperatur gemessen. Sollte die über 37,4 Grad liegen, geht es nicht weiter. „Dann ist ein Arzt zu konsultieren. Das war bisher aber noch nicht der Fall”, so Kay Rohloff, Geschäftsführer von Danish Crown in Teterow. „Wir haben im Betrieb keinen Corona-Fall”, sagt er auf Nordkurier-Anfrage. Und fügt hinzu: „Die Maßnahmen, die wir getroffen haben, sind vielfältig. Sie führen dazu, dass wir anders arbeiten und dass es das Normale nicht mehr gibt. Es hat sich verändert.”

Betrieb kooperiert mit Behörden

Wie auf dem gesamten Betriebsgelände werde auch in der Produktion versucht, den Mindestabstand einzuhalten. Wo das nicht geht, muss die Mund- und Nasenbedeckung getragen werden. Das mache die Arbeit nicht unbedingt leichter. Nichtzuletzt wegen der Temperaturen. „Es ist eine Herausforderung, die die Mitarbeiter sehr gut meistern”, sagt Kay Rohloff. Zum Pandemie-Plan, den der Schlachthof erarbeitet hat, gehört auch, dass alle, die länger als sieben Tage abwesend waren – weil sie zum Beispiel Urlaub hatten -, auf SARS CoV-2 getestet und erst nach negativem Testergebnis eingesetzt werden. „Bis zum 29. Juni wurden so 78 Personen getestet. Alle mit negativem Ergebnis”, informiert Stephan Meyer, Dezernent für Inneres und Ordnung, in der Kreisverwaltung des Landkreises Rostock in Güstrow. Seitens des kreislichen Gesundheitsamtes und des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes werde der Betrieb unangekündigt und engmaschig kontrolliert, wie er sagt. „Der Schlachthof kooperiert vorbildlich mit unseren Behörden. Dass Corona-Fälle auftreten, kann zwar nicht völlig ausgeschlossen werden, dank der Umsicht aller Beteiligten ist die Wahrscheinlichkeit dafür jedoch gering”, meint Stephan Meyer.

Gegebenheiten in den Unterkünften

Das kreisliche Gesundheitsamt habe auch das Hygienekonzept des von Danish Crown beauftragten Zeitarbeitsunternehmens geprüft und gebilligt. Bereits Anfang Juni wurde stichprobenartig die Unterbringung von Werkvertragsarbeitern kontrolliert, so Stephan Meyer. „Die Gegebenheiten in den beiden überprüften Unterkünften wurden positiv bewertet.” Auch Danish Crown selbst überprüfe regelmäßig die Unterkünfte, die der Werkvertragspartner gemietet hat. „Es sind 2- und 3-Raum-Wohnungen, keine Sammelunterkünfte. Wir haben aktuell Vereinzelte geprüft und diese Objekte sind in einem sehr guten Zustand”, sagt Kay Rohloff.

Bei Danish Crown in Teterow arbeiten rund 200 Mitarbeiter, davon zirka 50 über einen Werkvertragspartner. Sie kommen aus Rumänien. Eigene Mitarbeiter des Betriebes stammen auch aus Polen. Insgesamt sind rund 35 Prozent der Beschäftigten ausländische Mitarbeiter. „Wir haben einen hohen Stamm an eigener Belegschaft. Und wir sind froh, dass das so ist” , so Kay Rohloff, gerade angesichts des geplanten Verbots von Werkverträgen. Dass dieses Thema angegangen wird, dem stehe Danish Crown positiv gegenüber. Es sei aber für jeden Standort eine Herausforderung. „Wir kümmern uns darum, prüfen unsere Möglichkeiten und gehen das gemeinsam mit unserem Partner an.”