Bauvorhaben
Viergeschosser für den Teichberg in Malchin geplant
Malchin / Lesedauer: 3 min

Torsten Bengelsdorf
Alle guten Dinge sind vier. Das glaubt man zumindest im Malchiner Rathaus, wenn es um die Teichberg-Bebauung geht. Nach drei gescheiterten Anläufen soll es diesmal nun endlich klappen. „Wir sind uns relativ sicher, dass wir jetzt jemanden gefunden haben, der das wirtschaftlich stemmen kann“, sagt Bauamtsleiter Jochen Banek und meint damit den Investor, die eigens für den Teichberg-Bau gegründete „Fangelturmquartier GmbH“. Der Schlüssel zum Erfolg liegt offenbar in der Anzahl der Wohnungen, die in dem Bauwerk entstehen sollen. Damit sich die Investition lohnt, sollen möglichst viele Leute hier einziehen. Und deshalb will der Investor mit seinem Neubau auch hoch hinaus: Ein Viergeschosser soll jetzt hier auf der Freifläche gebaut werden, auf der bis zum Jahr 2004 noch der Flachbau einer DDR-Kaufhalle stand.
Bebauungsplan muss geändert werden
Bisher war von einem Zwei- oder Dreigeschosser die Rede. Weil der Bau nun größer werden soll, muss der Bebauungsplan für das Areal am Fangelturm jetzt auch ein viertes Mal geändert werden. Und da sind die Stadtvertreter jetzt wieder bei der Teichberg-Bebauung mit im Boot. Obwohl das bisher städtische Grundstück mittlerweile an den Investor verkauft wurde, hat die Stadt immer noch die Planungshoheit. Und zumindest dem Bau-Ausschuss passt der Viergeschosser nun so gar nicht ins Stadtbild.
Am Dienstagabend trafen sich die Ausschussmitglieder direkt am Teichberg, um sich von der Rahmenplanerin Jana Baer erläutern zu lassen, was sie sich denn bei dieser Höhe gedacht hat. „Bei dieser kleinen Straße wird der Bau viel zu hoch“, befürchtet Christian Skotnik (AfD) eine wahre Häuserschlucht zum Wohnblock in der Mühlenstraße. Ausschussvorsitzende Ute Bremer (SPD) meinte sogar dort jemanden zu kennen, der ausziehen würde, wenn man ihm so einen „Klopper“ vor die Nase setzen würde. Bremer: „Ich habe das Gefühl, dass die Häuser dann zu eng zusammen stehen.“ Christian Skotnik sieht sogar, dass mit einem Vier-Etagen-Haus die Baufehler der Nachkriegszeit fortgeführt würden.
Fassadengestaltung soll Wucht nehmen
Planerin Jana Baer hielt dagegen. Die vier Geschosse würden nun immerhin ein flachgeneigtes Dach bekommen: „Ein Dreigeschosser mit einem Spitzdach würde höher werden.“ Auch die Fassadengestaltung solle dem Gebäude die Wucht nehmen. So werde eine helle Klinkerfassade von einer ebenfalls hellen Putzfassade in der Mitte unterbrochen.
Der Stadtverwaltung liegen mittlerweile bereits Anfragen zu den Wohnungen vor, machte Bauamtsleiter Banek deutlich. Auch die Diakonie, die hier eine Tagespflege einrichten will, stehe bereit. Und ein Sanitätshaus warte dringend darauf, hier 200 Quadratmeter beziehen zu können. All das überzeugte den Bau-Ausschuss aber nicht. Der Planänderung auf vier Geschosse stimmte nur ein Mitglied zu, einer war dagegen, die beiden anderen enthielten sich der Stimme. In der nächsten Woche werden die Stadtvertreter über den Teichberg-Bau beraten.