Was soll jetzt aus Gnoiens Stadtvertretung werden?
Gnoien / Lesedauer: 2 min

Nach dem Rücktritt von gleich drei Stadtvertretern der Unabhängigen Gnoiener Bürger (UGB) ist noch unklar, wie es im Hohen Hause der Warbelstadt weitergehen soll. Es sieht eher nicht danach aus, dass die Plätze von Arne Schmiedeberg, Steffen Maeting und Benjamin Peter komplett wieder besetzt werden könnten. Die UGB hat zwar noch drei Nachrücker, die zur Kommunalwahl vor zwei Jahren auf ihrer Liste standen. Doch werden die in der derzeit aufgeheizten Stimmung wirklich bereit sein, die Nachfolge der drei Aussteiger anzutreten?
Zumindest Olaf Wilke habe schon abgesagt, berichtete am Mittwoch der einzig verbliebene UGB-Stadtvertreter Andreas Reich, der bisher die Fraktion der Unabhängigen anführte. Auch bei Michael Költzow sehe es eher schwierig aus, weil der beruflich viel unterwegs sei, schätzt Reich ein. Außer den beiden stand bei der Kommunalwahl noch Stefan Hornig auf der Kandidatenliste der UGB bei der letzten Kommunalwahl. Hornig war bereits in der vergangenen Legislaturperiode als Nachrücker in die Stadtvertretung gekommen. Ob er dazu nun noch einmal bereit ist, darüber habe er noch nicht entschieden und wolle sich erst mit den anderen UGB-Mitgliedern abstimmen, kündigte Hornig am Mittwoch an.
Zusammenarbeit mit AfD-Frau vorstellbar
Sollte sich gar kein Nachrücker finden, dann könnte es sogar noch einen vierten Rücktritt geben. „Ob ich dann allein noch weiter mache, muss ich mir erst noch überlegen”, erklärte Andreas Reich am Mittwoch. Immerhin seien seine drei bisherigen Fraktionskollegen bereit, ihn weiter zu unterstützen, auch wenn sie nicht mehr Mitglied in der Stadtvertretung sind. Das hätten ihm Schmiedeberg, Maeting und Peter fest zugesagt. Reich kann sich auch eine Zusammenarbeit mit der AfD-Stadtvertreterin Steffi Burmeister vorstellen, wenn es um gute Vorschläge für die Stadt gehe. Allerdings wolle er sich in dieser Frage noch mit seinen bisherigen Fraktionskollegen abstimmen.
Andreas Reich hat nach eigener Aussage noch versucht, die drei umzustimmen. Doch sie seien wegen der Ausgrenzung durch die CDU-Mehrheitsfraktion so deprimiert gewesen, dass ihre Entscheidung festgestanden habe. Etwas geändert hätte laut Reich wohl lediglich noch, wenn auf der Stadtvertretersitzung am Montagabend von Bürgermeister Lars Schwarz (CDU) eine Entschuldigung zu hören gewesen wäre. Oder zumindest aus den Reihen der CDU jemand geäußert hätte, dass der Lügen-Vorwurf gegen Arne Schmiedeberg nicht in Ordnung gewesen sei. Schwarz hatte im März im Zusammenhang mit der Sportplatz-Sanierung Schmiedeberg vorgeworfen, heuchlerisch und lügnerisch zu sein, worauf der UGB-Abgeordnete aus Protest die Sitzung verlassen hatte.