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Sorgen

Was wird aus Malchins Bibliothekshaus und Kino?

Malchin / Lesedauer: 3 min

Es haben sich bereits Interessenten für das Wohn– und Geschäftshaus in der Steinstraße gemeldet. Dem jetzigen Eigentümer gehört auch die ehemalige „Filmbühne“. 
Veröffentlicht:12.04.2023, 17:53

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Vor gerade einmal zwei Jahren ist Malchins Stadtbibliothek in die Steinstraße umgezogen und teilt sich seitdem das Wohn– und Geschäftshaus in der Nummer 6 mit der städtischen Tourist–Information, da sorgt diese Nachricht jetzt für einige Unruhe: Der Eigentümer des Hauses, Thomas Braasch — dem auch das Kinogebäude in der Wargentiner Straße gehört — will sich von seinem Besitz in der Steinstraße trennen. Für 530 000 Euro steht die Steinstraße 6 im Internet zum Verkauf.

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„Wird sich denn dann auch für die Bibliothek etwas ändern?“, war die Sorge unter den Stadtvertretern auch gleich ziemlich groß. Stadträtin Manuela Rißer versuchte im jüngsten Schul– und Sozialausschuss zu beruhigen. „Verkauf bricht Miete nicht“, gab sie Entwarnung. So ganz stimmt das nicht. Denn ein neuer Hauseigentümer könnte durchaus Eigenbedarf an der Steinstraße 6 anmelden. Dann hätte das Rathaus ein Problem.

Über den Interessenten noch keine Entscheidung

Soweit wird es aber nicht kommen, versicherte Thomas Braasch am Mittwoch dem Nordkurier. Es gebe mittlerweile sieben Kaufinteressenten, aber noch keine Entscheidung. Bei den Verkaufsverhandlungen werde er darauf drängen, dass der zehnjährige Mietvertrag mit der Stadt über die Bibliotheksräume auch eingehalten werde, erklärte Braasch.

Malchins „Filmbühne‟ ist jetzt das „Kiek in‟ mit Bistro, Bar, Bühne und Biergarten. (Foto: Torsten Bengelsdorf)

Doch mit seiner Verkaufsabsicht stellt sich noch eine weitere Frage: Wird sich Thomas Braasch eventuell auch von dem Kinogebäude trennen wollen? Nein, das komme für ihn nicht in Frage. Ganz im Gegenteil. Er wolle sich nun vielmehr voll und ganz auf das „Kiek in“, wie er die einstige „Filmbühne“ inzwischen nennt, konzentrieren. Das Bistro hier hat seit dem 1. April wieder geöffnet. Und auch in der darüber gelegenen Lounge ist regelmäßig Betrieb, wenn sich hier zum Beispiel Vereine treffen.

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Eine dritte Gaststube — ursprünglich im hinteren Teil des Gebäudes geplant — werde er aber nicht mehr eröffnen. „Die Erlebnisgastronomie hier ist vom Tisch“, sagt Braasch. Damit habe er jetzt aber auch noch 400 Quadratmeter Fläche in dem Gebäude frei. Und die habe er mittlerweile dem Bürgermeister angeboten, um hier Malchins Museum unterzubringen, berichtet Braasch. Das wäre dann schon der dritte Standort nach einem möglichen Auszug des Museums aus der Stadtmühle. Bürgermeister Axel Müller (CDU) hatte in den vergangenen Wochen einen Neubau an der Marktkreuzung ins Gespräch gebracht — ebenso ein Gebäude am Wall.

Hoffnung auf Wiedereröffnung des Kinos

Sollte er das Museum nicht bekommen, so kann sich Thomas Braasch in seinem „Kiek in“ auch Ferien–Unterkünfte vorstellen. Hoffnung macht Braasch jetzt auch darauf, dass in diesem Jahr das Kino wieder öffnet. Für den Herbst rechne er damit, Vorführtechnik in Form von Hochleistungs–Laser Beamer zu bekommen. Der große Kinosaal sei ohnehin schon komplett eingerichtet. Hier werde am 22. April auch erstmals eine Jugendweihe über die Bühne gehen.