Diskussion um Tourismus

Welchen Nutzen hat das Netzwerk am Kummerower See?

Neukalen / Lesedauer: 3 min

Im Peenecamp Neukalen soll im Winter die Rezeption umgebaut und dann ein großer Bildschirm auf das touristische Netzwerk-Angebot hinweisen. Denn anders als in der Nachbarstadt sehen Touristiker hier, dass es eine zentrale Stelle für die Vermarktung braucht.
Veröffentlicht:09.12.2020, 07:07
Aktualisiert:06.01.2022, 21:30

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Wer in der Region um den Kummerower See Urlaub macht, will mitunter früher abreisen, weil ihm gefühlt zu wenig los sei in der Mecklenburgischen Schweiz. Diese Erfahrung machte der Leiter des Peenecamps in Neukalen und will das ändern. „Wir haben eine so schöne Region und viel zu zeigen“, sagt Jens Peters. Er ist seit diesem Jahr Teil des Peenecamp-Teams. Schon mehrfach sei er gefragt worden, ob er nicht Lust dazu hätte. Ihm mache es Spaß, im Tourismusbereich etwas zu tun. So habe er das Angebot jetzt angenommen und betreue mit seinem Team den Campingplatz. Einige neue Ideen habe er auch schon im Kopf, die sie gemeinsam entwickeln wollen.

Winter wird für Umbau genutzt

Im Winter soll zum Beispiel die Rezeption des Campingplatzes umgebaut werden. Unter anderem soll dort ein großer Bildschirm installiert werden, wo das Netzwerk touristischer Angebote sichtbar gemacht werde, das in den vergangenen Jahren Tourismuskoordinatorin Angelika Groh aufgebaut hat. Internetseite, Karte mit 150 Sehenswürdigkeiten, Rad- und Wandertouren, Veranstaltungsdatenbank sei eine gute Basis. Und das müsse bekannter werden. Dann würden Touristen auch länger in der Region bleiben.

Die Diskussion in der Nachbarstadt Dargun um die Stelle der Tourismuskoordinatorin könne er indes nicht recht nachvollziehen. Dort hatten Abgeordnete im Hauptausschuss daran gezweifelt, ob sich die Klosterseestadt weiter an der Finanzierung der Stelle beteiligen sollte. Grohs Präsentation ihrer Arbeit zur touristischen Vermarktung der Region hatte nicht alle überzeugt. Die Stadtvertretung entscheidet am Montag, ob die Förderung fortgesetzt werden soll (Nordkurier berichtete). „Für ein solches Netzwerk brauchen wir eine zentrale Stelle“, sagt unterdessen Jens Peters. „Das Problem ist, dass nur zu wenige dieses Netzwerk nutzen“, glaubt er. Oder dieses nicht kennen. Da liege der Hase im Pfeffer. Auch Touristinformationen sollten es mehr nutzen.

Förderung der Stelle läuft in diesem Jahr aus

Das Peenecamp arbeite gut mit Angelika Groh zusammen. „Wir brauchen sie nur anzurufen und sie hat Ideen“, erklärt er. „Wir profitieren davon auf dem Campingplatz.“ Groh leiste in seinen Augen gute Arbeit. Wenn die Stelle kaputt gehen würde, das wäre fatal. Das ließ auch Darguns Bürgermeister Sirko Wellnitz in Richtung Hauptausschuss durchblicken. Wenn die Stadt die Vermarktung allein übernehmen würde, wie es Stadtpräsidentin Susan Schwebke angeregt hatte, dann bedeute das für die Stadt weitaus mehr Kosten. Als Beispiel nannte er Mirow, wo die Kommune eine GmbH dafür gegründet hat. „Dagegen sind unsere 50 Cent lächerlich“, sagte Wellnitz. Die Kommunen der Region beteiligten sich in den vergangenen Jahren mit 50 Cent pro Einwohner an der Finanzierung der Stelle der Tourismuskoordinatorin. Die Förderung lief dieses Jahr aus.

„Wenn wir gar nichts tun, dann werden wir abgehängt“, befürchtete Wellnitz. Tourismus sei wichtig, da fließe auch Geld in die Stadt. Zu sehr verlasse sich Dargun auf seine Industriebetriebe. Man lebe von den zwei größeren. Was sei, wenn einer sagt, er wolle nicht mehr? Wenn über die Tourismuskoordinatorin diskutiert werde, dann müsste man auch über die eigene Stadtinformation nachdenken, ob man den Umfang mit 1,75 Stellen so aufrecht erhalten wolle oder könne, so Wellnitz.