Böller-Debatte

Welches Pulver steckt im extra-lauten Rums?

Malchin / Lesedauer: 2 min

Das hörte sich gefährlich an: An vielen Orten war zu Silvester das Feuerwerk mit einem besonderen Kracher verbunden – inklusive kleiner Druckwelle. Was war das?
Veröffentlicht:05.01.2023, 15:17
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Die haben doch echt einen Knall: Obwohl Silvester längst schon wieder vorbei ist, lässt es derzeit in den Abendstunden der ein oder andere Spätzünder noch einmal richtig krachen. Dabei hat so mancher noch immer die Silvesternacht in den Ohren, als in vielen Orten ein besonders lauter Rums mit kleiner Druckwelle verbunden die Leute aufschreckte. Zeugen beschrieben den ohrenbetäubenden Kracher immer gleich: eine besonders laute Detonation und ein Vibrieren. Nach erlaubten Böllern hörte sich das nicht an. Was war es aber dann?

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Ein Feuerwerker aus der Region, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte, hat eine mögliche Erklärung: „Die Dinger kommen von überall her, aus Polen, Dänemark, Tschechien.“ Wenn Deutschland zwei Jahre Feuerwerke zu Silvester verbietet, hätten die Leute genügend Zeit gehabt, um sich von woanders Böller zu besorgen und festgestellt, dass im Ausland die richtig großen Kracher viel günstiger seien. Um an solches Feuerwerk zu kommen, würden viele auch weite Wege in Kauf nehmen.

Eigentlich nur für Pyrotechniker

„Der Staat hat sich das selbst eingebrockt“, meint der Experte. „Es war eine dumme politische Aktion.“ Wer böllern will, höre nicht auf zu böllern, nur weil es verboten ist. Die Folge sei, dass sich jetzt alles entladen hat und in den nächsten Jahren werde es noch schlimmer, befürchtet er.

Was genau diesen Böllern eine Art Doppel-Wums beschert hat, könne er aber nicht sagen. Nur soviel: Material mit so einer Sprengkraft haben eigentlich nur Pyrotechniker. Dennoch: Materielle Schäden haben die Geschütze der Extraklasse in der Region offenbar keine hinterlassen.