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Wird „Wendenkrug” auf Teterows Burgwall neu ausgeschrieben?
Teterow / Lesedauer: 3 min

Thomas Koch
Prospekte, Flyer und Broschüren über Teterow gibt es in Unmengen. Und ganz egal, welches Werbemittel nun genutzt wird, um das Kleinod in der Mecklenburgischen Schweiz anzupreisen, dürfen zwei Dinge darin nicht fehlen: Das ist zum einen der legendäre Bergring mit der schönsten Grasbahn Europas und die Burgwallinsel inmitten des Teterower Sees. Welche Kleinstadt hat schließlich schon so ein idyllisches Eiland samt Gastronomie und Übernachtungen zu bieten? Damit lässt sich natürlich gut die Werbetrommel rühren. So schön die Hochglanzbilder vom Burgwall und die dazu gehörigen Texte auch sein mögen, Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier schon seit Jahren weit auseinander. Die landschaftliche Schönheit der Insel ist unbestritten. Für das, was den Einheimischen und Touristen hier aber seit langer Zeit gastronomisch geboten wird, lässt sich das allerdings nicht sagen.
Vor allem unzufrieden mit Öffnungszeiten
Immer wieder machten Urlauber in jüngster Vergangenheit nach einem Inselbesuch ihrem Unmut Luft. Der richtet sich vor allem gegen die Öffnungszeiten des „Wendenkruges“. Im besten Falle ist die Gaststätte in der Saison bis 20 Uhr geöffnet, außerhalb der Sommermonate ist die Küche sogar schon um 18 Uhr kalt und die letzte Fähre startet in Richtung Festland. Einen idyllischen Sonnenuntergang mit einem Gläschen Wein kann man hier schon seit einer kleinen Ewigkeit nicht mehr erleben. Die Diskussion, ob das nun die nächsten Jahre so weitergehen soll, ist jetzt auch in den Gremien der Teterower Stadtvertretung angekommen und war am jetzt Thema im Ausschuss für Wirtschaftsförderung. Zwei Teterower Bürger hatten in dem Gremium nachgefragt, ob denn die Ausschussmitglieder mit den derzeitigen Zuständen auf dem Burgwall zufrieden seien.
Offene Türen eingerannt
Bei Ronny Kinne, in Teterow seit vielen Jahren engagiert in der Interessengemeinschaft Innenstadt, liefen sie dabei eine offene Tür ein. Auch er kenne die leidigen Debatten um die Gastronomie auf der Insel seit Jahren. So, wie sich die Situation derzeit gestalte, sei die Insel nicht unbedingt ein Werbeträger für die Stadt, steht für ihn fest. Kinne ging sogar noch einen Schritt weiter. Wenn es auch für dieses Jahr zu kurzfristig sei, sollte die Verpachtung des „Wendenkruges“ perspektivisch neu ausgeschrieben werden. Derzeit hat die Teterower Event- und Veranstaltungsagentur (EVA) das Objekt von den Stadtwerken gepachtet. Der Ausschussvorsitzende Mathias Schmitus (AfD) nahm den Ball auf. Die Diskussion darüber sollte jetzt in den Fraktionen der Stadtvertretung weitergeführt werden. Und nicht nur da. Schon in der nächsten Sitzung des Stadtwerke-Aufsichtsrates soll das Thema auf der Tagesordnung stehen, kündigte Schmitus an.
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