Migration
Wo plant der Landkreis Rostock weitere Flüchtlingsheime?
Teterow/Gnoien / Lesedauer: 2 min

Die Lage bleibt angespannt. Der Zustrom von Flüchtlingen reißt nicht ab. Landkreise und Kommunen sind auf der Suche nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Im Landkreis Rostock hatte Landrat Sebastian Constien (SPD) auf der jüngsten Kreistagssitzung bei Einwohnern und Gemeinden um gemeinsame Lösungen geworben. Zusammen müsse man nach dem besten Weg suchen, um mit der Situation umzugehen.
Verhandlungen zu Objekt auf Koppelberg
In der Teterower Region sind in den vergangenen Tagen immer wieder Gerüchte aufgetaucht, nach denen neben den Gemeinschaftsunterkünften in Jördenstorf und in der ehemaligen Schule Nord in Teterow weitere Flüchtlingsheime entstehen oder eingerichtet werden könnten. Am Glasower Weg zum Beispiel steht das Gebäude des Schiffszulieferers Glamox ungenutzt da. Sollen hier etwa Flüchtlinge einziehen? Nein, heißt es dazu aus der Kreisverwaltung in Güstrow. „An diesem Gerücht ist nichts dran.“
Dafür gibt es aber eine neue Entwicklung zum Bischof-Theissing-Haus auf dem Teterower Koppelberg, das eigentlich zum Jahresende geschlossen werden sollte. Derzeit führe der Landkreis Rostock Verhandlungen, um den Nutzungsvertrag zu verlängern. Sollten diese Gespräche erfolgreich sein, könnte das Gebäude weiterhin für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge zur Verfügung stehen, heißt es aus dem Landratsamt. Derzeit würden hier fast 40 Personen leben.
Kriegsvertriebene aus der Ukraine sind nach wie vor auch im alten Schulgebäude in Teterow Nord untergebracht. Mit 190 Personen sei das Schulgebäude derzeit belegt, teilte eine Kreissprecherin mit. Anwohner hatten in der Vergangenheit immer wieder den Verdacht geäußert, dass darunter auch Menschen anderer Nationalitäten seien. Das wäre zwar möglich, weil der Kreistag die Schule im Februar zur Gemeinschaftsunterkunft erklärt hatte. Allerdings seien unter den Kriegsflüchtlingen lediglich auch Personen, die der ethnischen Gruppe der Sinti und Roma angehören, wie es vom Landkreis hieß. Zudem würden für den Wachdienst auch Menschen syrischer Herkunft arbeiten.
Ärger über abgelehnte Wohnungen
Gerüchte, wonach nun auch Gnoien eine Gemeinschaftsunterkunft bekommen könnte, sind dagegen wohl ebenfalls aus der Luft gegriffen. Weder Container noch eine Unterbringung etwa in der Turnhalle seien ein Thema für Gnoien, sagt Bürgermeister Lars Schwarz (CDU). Die Stadt habe Ukrainer in einer Reihe von Wohnungen untergebracht, darunter jetzt auch mehr kleinere. Die Wohnungsangebote scheinen beim Landkreis aber nicht immer willkommen zu sein, einige habe der Kreis abgelehnt, erklärte Schwarz. „Solange so etwas passiert, sollen die mir nichts von einer Knappheit bei den Unterkünften erzählen“, zeigt sich Gnoiens Bürgermeister darüber durchaus erbost.