Gesundheit

20-Millionen-Euro-Projekt liegt im Bauplan

Röbel / Lesedauer: 3 min

Schon vor Corona stieß die Klinik für Kinder– und Jugendpsychiatrie an ihre Grenzen. Deshalb entsteht ein Neubau, der schon im kommenden Jahr eingeweiht werden soll.
Veröffentlicht:15.09.2023, 17:08

Von:
  • Miriam Brümmer
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Schon viele Jahre gibt es die Psychiatrie in Röbel, doch der Bedarf habe schon vor der Pandemie die Kapazitäten überstiegen, informierte Geschäftsführer Cord Meyer gestern am Tag der offenen Baustelle der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP), im Stadtgarten in Röbel. Der Tag war vor allem den Handwerkern und den zukünftigen Nutzern gedacht, als Ausgleich für ein Richtfest. Das habe es nicht gegeben, weil die Bauarbeiten so schnell gingen. Der Trockenbau ist in der oberen Etage des dreigeschossigen Baus bereits abgeschlossen und die Fassade bekommt bereits Farbe. Fertigstellung soll im Sommer kommenden Jahres sein.

Mehr Therapieplätze sind geplant

„Wir sind im Zeitplan und wir freuen uns, dass die Arbeiten gut vorangehen“, so der Geschäftsführer. Das Land MV unterstützt das Projekt im Rahmen der Krankenhausfinanzierung bisher mit 17,5 Millionen Euro. Derzeit würden die Kosten bei insgesamt 20 Millionen Euro liegen. Die Differenz investiere das Unternehmen, informierte Cord Meyer. „Es ist derzeit eine der größten Investitionen in der Müritzregion und es ist eine Investition in die Kinder und in die Jugend“, sagte er und übergab das Wort an den Chefarzt Dr. med. Arne Schmidt.

Nach seinen Informationen wolle das Personal mit der Eröffnung 2024 den Bedürfnissen der jungen Patienten in Bezug auf ihre emotionale Entwicklung und ihre psychische Gesundheit viel besser gerecht werden können. Angesichts der allgemeinen Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren, insbesondere durch die Covid-Krise, sei dieser Neubau ein langersehnter Lichtblick. Die therapeutischen Konzepte sollen fortgesetzt werden.

Chefarzt Dr. med. Arne Schmidt (links) dankte seiner Vorgängerin Dr. med. Sylke Ilg (rechts) für den Anstoß zum Neubau der Klinik. (Foto: M. Brümmer)

Bisher gibt es eine Kinder- und eine Jugendlichen-Station, die in den Neubau einziehen werden. Geplant sind außerdem die Entwicklung neuer Konzepte, speziell in der Adoleszenten-Station und der Mutter-Kind-Tagesklinik. Die Adoleszenten-Station werde sich auf die besonderen Bedürfnisse von Jugendlichen am Übergang zum Erwachsensein fokussieren und vor allem im Bereich der Autonomie–Entwicklung unterstützen. In der Mutter-Kind-Tagesklinik werden Eltern mit oder ohne psychiatrische Erkrankung und ihre erkrankten Kinder gemeinsam behandelt. Dabei ginge es hauptsächlich um die Interaktion zwischen den Familienmitgliedern.

Der Kaufmännische Direktor Cord Meyer informierte über den Baufortschritt beim Tag der offenen Baustelle. (Foto: M. Brümmer)

Die bisherigen Verhältnisse sind beengt und nicht barrierefrei. Mit dem Neubau sollen sich die Arbeitsbedingungen verbessern, zudem werden mehr Therapieplätze entstehen. So werden 6 stationäre und 9 teilstationäre Plätze dazukommen, derzeit sind es 21 vollstationäre und 8 tagesklinische Plätze. Ob die neuen Therapieplätze vollumfänglich zur Verfügung stehen, hänge vom Personal ab, das dann zur Verfügung stehe. Das will der Klinikchef unter anderem mit Marketing über Social-Media-Kanäle gewinnen. Geplant werde mit etwa 35 zusätzlichen Mitarbeitern, hieß es.