Bauvorhaben
Baustart für Radweg an der Müritz verschiebt sich um Monate
Waren / Lesedauer: 4 min

Ingmar Nehls
Eigentlich sollte noch in diesem Jahr der neue Radweg zwischen den beiden Warener Ortsteilen Neu Falkenhagen und Jägerhof fertiggebaut werden. Das hatte zumindest Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) bei der Stadtvertretersitzung im März so angekündigt. Nun musste Möller einräumen, dass wohl erst im Juni 2024 die Räder rollen können.
Tiefbauarbeiten nicht berücksichtigt
Auf Nachfrage bei Norbert Möller, warum es zu der halbjährigen Verzögerung kommt, hieß es, dass die Stadtwerke Waren nach Rücksprache die Bitte geäußert hätten, auf der Trasse des neu zu errichtenden Radweges von Neu Falkenhagen bis Abzweig Alt Falkenhagen eine Trinkwasserleitung und vom Abzweig Alt Falkenhagen bis Bauende ein Mittelspannungskabel mit zu verlegen. „Ja, das hätte man auch früher klären und damit die Verzögerung verhindern können“, sagte Möller auf erneute Nachfrage des Nordkurier. Zusätzlich sei durch das Breitbandkompetenzzentrum M–V die Mitverlegung eines Breitband–Glasfaserkabel gefordert worden. Auch diese Tiefbauarbeiten seien im Vorfeld nicht berücksichtigt worden.

Der geplante Radweg ist 2,15 Kilometer lang — bei einer Ausbaubreite von 2,50 Metern. Die Trassenführung ist rechtsseitig der Gemeindestraße von Neu Falkenhagen nach Jägerhof auf Ackerflächen mit Abstand zur Eichenallee vorgesehen. Zur Finanzierung des Projektes wurde ein Antrag zur Förderung durch das Landesförderinstitut M–V entsprechend der Radverkehrsinfrastrukturrichtlinie in Höhe von 75 Prozent beantragt. Die Vermessungsarbeiten zur Festlegung der Trassierung des Radweges seien abgeschlossen. Ziel sei es, einen Grunderwerbsplan mit klarer Abgrenzung der benötigten Flächen zu erstellen unter Voraussetzung der Zustimmung der anliegenden Grundstückseigentümer.
Auch die Baugrunduntersuchung sei abgeschlossen. In Abstimmung mit der Bauverwaltung wird der Radweg bis an den Stromhausweg im OT Jägerhof verlaufen. Weil das Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Rostock keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen durch den Bau des Radweges sehen, ist auch keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig.
Beliebter Radweg soll endlich saniert werden
Mehr Sicherheit und Komfort für Radfahrer soll nicht nur nördlich des Tiefwarensees kommen, sondern auch auf der Westseite. Dort soll noch in diesem Jahr die Sanierung des Rad– und Wanderweges beginnen. Geplant ist, die Sanierung des Weges im Bereich Falkenhäger Weg, Höhe Malermeister Schulz bis Amsee, im Jahr 2023 durchzuführen. Der Uferweg ist ein Teilstück des beliebten Radfernweges Elbe–Müritz und auch Warener, die in den Ortsteilen Amsee, Neu Falkenhagen, Alt Falkenhagen und Jägerhof wohnen, pendeln dort täglich mit dem Rad zur Schule oder zur Arbeit. Auch das Hotel und die Klinik in Amsee haben Mitarbeiter und Gäste, die den Weg nutzen. Zudem ist er bei Warenern beliebt zum Spazieren, Radfahren und Joggen. Doch seit 20 Jahren gab es keine grundhafte Sanierung mehr.
„Wir haben ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen von Anwohnern und Touristen. Viele Stellen sind abgesackt, sehr schmal. In den tiefen Fahrrinnen sammelt sich Wasser und der Weg ist matschig. Viele Wurzeln bieten Verletzungsgefahr und es drohen Uferabbrüche. Der aktuelle Zustand durch die hohe Frequentierung unterschiedlicher Benutzergruppen ist sanierungsbedürftig“, hatte Annika Anders vom Sachgebiet Umwelt im zuständigen Fachausschuss erklärt.
Seit 2020 steht darum eine Sanierung im Investitionsplan. Die soll in vier Abschnitten erfolgen: Der erste Abschnitt beginnt am Uferbereich des Falkenhäger Wegs auf Höhe von Maler Schulz und erstreckt sich bis zum neuen Eiszeitspielplatz. Da beginnt der zweite Abschnitt bis zu den Pommerschen Wiesen, die bereits 2018 saniert wurden. Der dritte Abschnitt schließt sich dort an und reicht bis Amsee. Daraus ergibt sich eine Gesamtlänge von 1833 Metern. Dieses Vorhaben will die Stadt mit Mitteln aus dem Radverkehrsförderprogramm „Stadt und Land“ zu 75 Prozent gefördert bekommen. Die Kosten liegen bei 473.000 Euro, abzüglich der Fördermittel also bei122.000 Euro.