Landratswahl
Bis zu 60 000 Euro - so viel kostet der Wahlkampf
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Andreas Segeth
Die Budgets der Landratskandidaten für ihren Wahlkampf könnten kaum unterschiedlicher sein. Auf Nachfrage haben alle vier Bewerber um das Amt einen Blick in ihre Wahlkampfkassen zugelassen. Am meisten Geld hat Amtsinhaber Heiko Kärger (CDU) eingeplant. Die Gesamtkosten ließen sich erst am Ende des Wahlkampfes einschätzen, so der Landrat. Zudem sei in den vergangenen Tagen die Unterstützung durch Spender noch angewachsen.
Geplant habe man vorab aber mit Kosten von etwa 60 000 Euro. Dieses Geld speise sich aus CDU-Mitgliedsbeiträgen, aus Spenden und seinen privaten Geldern. Bezahlt werden davon nicht nur die auffälligen großen Plakate, auf denen sich Kärger in vielen Städten und Gemeinden mit lokalen Unterstützern abbilden lässt, sondern das Geld diene auch für Anzeigen, Werbung, soziale Medien, Helfer und Helferinnen sowie für Büromaterialien und Mieten, so der Landrat.
Unbezahlten Urlaub genommen
Sein Herausforderer Franc Heinrihar von der SPD hat ein Budget von etwa 18 000 Euro zur Verfügung. Zwei Drittel davon tragen die Ortsvereine, der Kreis- und der Landesverband, so Heinrihar. Das restliche Drittel komme von Privatpersonen und aus seiner Privatkasse. Das meiste Geld, nämlich etwa drei Viertel, fließe in Großflächenplakate, Flyer und Printanzeigen. Der Rest werde für Wahlkampfaktionen, Veranstaltungen und die Durchführung der LandratTour verwendet, während der er durch den Landkreis radelt.
Für ihn persönlich zähle in dieser Hinsicht auch, dass er für den Wahlkampf derzeit unbezahlten Urlaub genommen habe. Schon im März und April habe er nur zu 50 Prozent auf Teilzeit gearbeitet, um Vorbereitungen für den Wahlkampf zu treffen.
Die Zeit lieber nicht in Euro-Betrag umrechnen
Volker Bieschke, der als Parteiloser für die Linke antritt, erklärt, er selbst verfüge „im eigentlichen und engeren Sinne“ eigentlich über gar kein Wahlkampfbudget. Die 15 Großplakate im Landkreis, die im Vergleich zu anderen Kandidaten relativ wenigen Plakate an den Laternenmasten und die Briefkastenflyer werden von der Partei die Linke gezahlt. Auf Nachfrage sagt die Kreisvorsitzende der Linken Elke Schoenfelder, dass die Partei dafür etwa 10 000 Euro ausgibt. Das Geld komme vom Landes- und Kreisverband sowie aus Spenden, so Schoenfelder.
Er selbst habe bisher etwa 1200 Euro in den Wahlkampf investiert, sagt Bieschke. Vor allem habe er das Geld für Spritkosten gebraucht. Die Hauptinvestition sei jedoch die Zeit, die er für den Wahlkampf aufbringe. Rein betriebswirtschaftlich könnte man diese Zeit auch in Euros umrechnen. Das verbiete sich aber angesichts der vielen fleißigen Wahlhelfer, die ihre Arbeit alle ehrenamtlich leisten. Spenden habe er persönlich bislang keine erhalten.
AfD will sparen und an die Umwelt denken
Das geringste Wahlkampf-Budget gibt der AfD-Kandidat Björn Eckardt an. Man habe für den Wahlkampf insgesamt 7000 Euro eingesetzt, welche für Zeitungsannoncen, Plakate und Flyer eingesetzt wurden, schreibt Eckardt. Das Geld stamme von der Partei und aus Eigenleistungen. Eine detaillierte Aufstellung liege noch nicht vor. Da man einen reinen Präsenzwahlkampf geführt habe, seien diese Mittel auch unter betriebswirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten als ausreichend befunden worden. Insbesondere habe man wiederverwendbare Plakatträger eingesetzt.