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Aufruf

Braucht Waren mehr Radständer am Bahnhof?

Waren / Lesedauer: 3 min

Soll die Verkehrswende gelingen, ist ein gutes Zusammenspiel von Bahn, Car-Sharing- und Fahrradangeboten nötig. Die Stadt Waren bittet dafür jetzt die Nutzer um Hilfe. 
Veröffentlicht:13.11.2023, 05:48

Von:
  • Ingmar Nehls
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Aktuell bietet die Fahrradabstellanlage an der Unterführung in Warens Teterower Straße Platz für 16 Fahrräder. Doch reicht das? Das möchte die Stadtverwaltung von den Bürgern wissen und startet darum einen Aufruf, um nicht am Bedarf vorbei zu planen.

Interessenten sollen sich im Rathaus melden

Weil immer mehr Menschen zwischen Arbeitsort und Wohnort pendeln, werde das Zusammenspiel von Bahn und Fahrrad in Zeiten der sich wandelnden Arbeitswelt eine immer größere Bedeutung erlangen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Daher plane man die Erweiterung der Fahrradabstellanlage. Da es sich um Flächen der Bahn handelt, müsse allerdings deren Zustimmung abgewartet werden. „Die Verwaltung bittet, dass sich Bürgerinnen und Bürger bei uns melden, die Interesse an solch einer Anlage haben. Gerade für Pendelnde mit einem E-Bike kann solch eine Anlage eine sichere Unterstellmöglichkeit darstellen“, so Rathaussprecherin Stefanie Schabbel. Interessierte könnten sich direkt im Amt für Bau, Umwelt und Wirtschaftsförderung unter den Telefonnummern 03991‐177611, ‐177612 oder ‐177613 melden. 

Bereits im Januar stand das Thema Mobilität auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses, weil verschiedene Anbieter bei der Warener Verwaltung mit der Idee von Mobilitätsangeboten wie Lastenrädern, Elektroautos und Elektrorollern zum Teilen vorstellig gewesen waren, wie Bauamtsleiter Ingo Dann sagte. Der Wunsch nach Mobilitätsangeboten, die man nur dann nutzt, wenn man sie braucht, sei nicht nur von Urlaubern, sondern auch von Zugezogenen aus Großstädten vorgetragen worden, so Dann. Mit Apps könne man auch regeln, wo Autos, Lastenräder oder Roller ausgeliehen und auch abgestellt werden.

Der Kurort Rathen in der Sächsischen Schweiz macht es vor: Auch so könnte ein Angebot für Radfahrer aussehen mit abschließbaren Radboxen, Schließfächern und einer Servicestation. (Foto: Ingmar Nehls)

Während es von den Kommunalpolitikern eine Abfuhr für Elektroroller gab, wurde die Idee, Mobilität zum Mieten anzubieten, nicht ganz ausgebremst. Denn der Weg für Elektroautos und Lastenräder wurde freigemacht. So versprach die Verwaltung, vier öffentliche Parkplätze ‐ zwei am Bahnhof und zwei am Hafen ‐ für Elektro-Carsharingfahrzeuge und mehrere öffentliche Stellplätze für Lastenräder an zentralen Standorten, Ortsmitten und ÖPNV-Verknüpfungspunkten für die Vergabe als Sondernutzungserlaubnis bereitstellen.

„Fahrradklima“ in Waren gegenüber 2020 nur leicht verbessert

Wie gut die Warener ihre Fahrradstadt bewerten, zeigte der Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Zum zehnten Mal waren bundesweit Bürger aufgerufen, die Radverkehrssituation in ihrer Stadt zu bewerten. Dabei ging es in 27 Fragen um die Themen Radverkehrs- und Fahrradklima, Stellenwert des Radverkehrs, Sicherheit und Komfort beim Radfahren sowie um die Infrastruktur des Radverkehrsnetzes. Der Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit. 62 Teilnehmer haben Waren bewertet.

Das Heilbad hat mit einer 3,41 abgeschnitten. Dies ist nur eine kleine Verbesserung gegenüber 2020, wo es eine 3,52 gab. Im Ranking der Städte mit einer Einwohneranzahl von 20.000 bis 50.000 ist Waren von Platz 53 von 415 teilnehmenden Kommunen auf Platz 26 von 447 vorgerutscht. Allerdings hatte Waren vor Jahren noch wesentlich bessere Ergebnisse einfahren können. So schnitt das Heilbad 2016 mit einer 3,21 und im Jahr 2012 mit der Note 2,8 ab. Insbesondere das Sicherheitsgefühl beim Radfahren wurde als schlecht bewertet.