Bildung
Deshalb öffnet das Warener Rathaus extra für Neuntklässler seine Türen
Waren / Lesedauer: 2 min

Ingmar Nehls
Am 15. und 16. November wird ein frischer Wind durch das Warener Rathaus wehen. Denn die Verwaltung lädt Schüler der neunten Klassen zu Tagen der offenen Tür ein. „Sie werden die Möglichkeit bekommen, verschiedene
Ämter und deren Mitarbeitende sowie den Bürgermeister und deren Arbeit persönlich kennenzulernen“, erklärt Stadtsprecherin Stefanie Schabbel. Die Idee und der Wunsch zu diesem Tag seien im vergangenen Jahr auf der Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie in Waren entstanden.
Besseres Verständnis erhofft
Öffentliche Einrichtungen und Verwaltungen seien Aushängeschilder des demokratisch verfassten Gemeinwesens. „Sie tragen durch ihre Arbeit maßgeblich zur Akzeptanz von rechtsstaatlichen Verfahren und demokratischen Prozessen bei. Öffentliche Einrichtungen und Verwaltungsprozesse sollten transparent gestaltet sein und bestenfalls Einwohner in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Damit ein besseres Verständnis auf beiden Seiten entsteht, wird es den Tag der offenen Stadtverwaltung geben“, heißt es in der Mittteilung. Hedi Nepperschmidt, Koordinatorin der Partnerschaft für Demokratie, in Trägerschaft des CJD Nord, bereitet zusammen mit dem Bürgermeister Norbert Möller (SPD) und dem Präsidenten der Stadtvertretung, Rüdiger Prehn (Die Linke) sowie allen Amtsleitern die beiden Tage vor.
Werbung für eine Ausbildung
Vielleicht entscheiden sich ja auch Schüler für die Verwaltung als Arbeitgeber. Mit dem Start des neuen Ausbildungsjahres haben auch drei angehende Verwaltungsfachangestellte und ein angehender Straßenwärter bei der Warener Verwaltung angefangen. Allerdings zieht es viele Auszubildende nach ihrer Ausbildung wieder weg. So wurden seit 2014 immerhin 18 junge Menschen, davon 16 Verwaltungsfachangestellte und zwei Straßenwärter ausgebildet. Die Hälfte wurde übernommen und davon sind noch sechs aktuell in der Verwaltung tätig. „Alle anderen haben auf eigenen Wunsch die Verwaltung verlassen, weil sie ein Studium begonnen haben, weggezogen sind oder sich neu orientiert haben“, teilte Stadtsprecherin Stefanie Schabbel auf Nachfrage mit.
Digital geht noch was
Fehlt es dem Nachwuchs an Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten? Ist die Verwaltung nicht attraktiv genug oder das Heilbad zu langweilig? Digital werden junge Menschen gar nicht abgeholt, denn die Homepage der Stadt ist in ihrem Erscheinungsbild stark in die Jahre gekommen und auf den sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder TikTok ist die Verwaltung nicht unterwegs. Nur gucken, nicht anfassen!Anders als beispielsweise in Malchow gibt es auch kein Jugendparlament in Waren, bei dem eine Mitbestimmung möglich wäre.