Gründung der Bürgerwehr

Die Polizei rückt bei NPD-Frau an

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Polizei wollte Gründern und Unterstützern der rechtsextremen Bürgerwehr einen Besuch abstatten. Doch die wollen nicht mit der Polizei reden – und Doris Zutt will plötzlich nichts mehr mit der Ordnungstruppe zu tun haben.
Veröffentlicht:22.01.2016, 18:03

Von:
  • Author ImageUdo Roll
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NPD-Stadtvertreterin Doris Zutt bekam am Freitag Besuch von der Polizei. Die Rechtsextremistin hatte für die von Neonazis in Waren gegründete Bürgerwehr kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Beamten wollten auch ihr die rechtlichen Grenzen der umstrittenen Aktion aufzeigen. Doch die NPD-Frau fühlte sich in Fragen Bürgerwehr nicht zuständig, wie eine Sprecherin des Polizei-Präsidiums mitteilte.

Vor wenigen Tagen klang das ganz anders. Da tönte die NPD-Frau in einem eigenen Facebook-Eintrag: „...haben wir uns entschieden, eine Bürgerwehr zu gründen.“ Wer mitmachen wolle, könne sich bei ihr melden. Dafür gab sie ihre Privatadresse an. Ihren Eintrag hat Zutt mittlerweile gelöscht. Wurde sie etwa von den Gründern der rechten Truppe, Mitgliedern der Neonazi-Gruppe „Nationale Sozialisten Waren“ (NSW) zurückgepfiffen? Den Neonazis und der Rechtsextremistin wird eigentlich eine enge Verbindung nachgesagt. Die NSW-Kameraden konnten in den vergangenen Tagen allerdings nicht oft genug betonen, dass sie die rechte Wächtertruppe ins Leben gerufen hätten.

Die Polizei wollte eigentlich auch den Initiatoren der umstrittenen Aufpasser einen Besuch abstatten und die Rechtslage klar stellen. Die wollen aber nicht mit den echten Ordnungshütern reden. „Wir können sie auch nicht dazu zwingen“, sagte die Präsidiums-Sprecherin. Der mutmaßliche Kopf der Truppe, Chris K., werde daher Post von der Polizei bekommen. Einfach verbieten kann sie die von den Neonazis gegründete „Müritzwacht“ aber nicht. „Wir behalten diese Bürgerwehr auf alle Fälle im Auge“, betonte die Sprecherin.