Kulturfreitag in Penzlin

Dunkle Kapitel und Kleinstadt-Idylle – Penzlin ist Litaratur-Thema

Penzlin / Lesedauer: 3 min

Zwei Lesungen mit drei Autoren finden am 3. September im Voß-Literaturmuseum statt. Es geht um eine Hommage an die Stadt Penzlin.
Veröffentlicht:31.08.2021, 18:28
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  • Author ImageSusann Salzmann
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Gleich zwei hochkarätige Kulturveranstaltungen finden am Freitagabend, 3. September, in Penzlin statt. In den Fokus rückt sowohl die bewegende Thematik der Werwolftragödie, aber auch Lesungen, die bei den Autoren Dirk Meißner, Ulrike Bliefert und Laszlo I. Kish wie eine Hommage an die Kleinstadt Penzlin klingen.

Angehörige einer Geheimorganisation?

So erwartet am Freitagabend ab 19.30 Uhr die Besucher im Foyer des Voß-Literaturhauses der Berliner Autor Dirk Meißner. Der gebürtige Anhalter stellt dort sein Buch „Nachkriegswelpen. Die Penzliner Werwolftragödie“ vor. Meißner erzählt an diesem Abend in einer Mischung aus Fakten und Fiktion die Geschichte seines Onkels Rudi Leitmann. Dieser war einer der Penzliner Jugendlichen, die verdächtigt wurden, einer „Werwolf“-Geheimorganisation der Nazis anzugehören. Verdächtigte Jugendliche wurden verhaftet, gefoltert und zu jahrelangen Zuchthausstrafen verurteilt. Zwei der Penzliner „Werwolf“-Jugendlichen wurden hingerichtet, gibt die Penzliner Bibliothekarin Susan Lambrecht einen Einblick in die einstige Situation vor Ort.

Haft überstanden

Rudi Leitmann überlebte die Haft in Altstrelitz und Bautzen. Nach einigen Umwegen gelang es ihm, danach wieder im Leben Fuß zu fassen. Dirk Meißner stellt in diesem Rahmen auch die Auswirkungen des Geschehens auf die gesamte Familie dar. Pierre Walter Bachmann umrahmt den Abend musikalisch mit seinem Akkordeon.

Podiumsgespräch und Spaziergang

Bereits Stunden zuvor ist Meißner in Penzlin unterwegs. Pünktlich um 10 Uhr beginnt ein Podiumsgespräch mit anschließendem Spaziergang, bei dem Landschaft literarisch erkundet wird. Dazu sprechen neben dem gebürtigen Dessauer Meißner auch Laszlo I. Kish und Ulrike Bliefert. Das literarische Trio spricht am 3. September über seine Gedanken, Empfindungen und Erfahrungen über das Leben zwischen Großstadt und ländlicher Idylle. In eigenen Texten sind Gedanken dazu niedergeschrieben. Ulrike Bliefert und Laszlo I. Kish sind sowohl im beschaulichen Klein Lukow als auch in der quirligen Großstadt Berlin zu Hause. Der Berliner Dirk Meißner verbrachte als Kind in jedem Jahr seine Ferien bei den Großeltern in Penzlin.

Anmeldung erforderlich

Nach dem Podiumsgespräch begeben sich die Autoren zusammen mit ihren Gästen gegen 11.30 Uhr auf einen kleinen Spaziergang zum Obelisken auf dem Penzliner Mühlenberg, heißt es von den Organisatoren. Dort, am Denkmal zur Aufhebung der Leibeigenschaft, gibt es einen Imbiss mit Getränken, den der Penzliner Kulturverein vorbereitet. Zitate verschiedener Autoren über die Aussicht vom Mühlenberg umrahmen den Zwischenstopp literarisch, bevor es wieder zurück gen Stadt geht.

Für die Teilnahme am Spaziergang zum Obelisken ist eine vorherige Anmeldung in der Stadtbibliothek erforderlich. Interessierte können sich telefonisch unter der 03962 21 05 15 oder per Mail auf [email protected] anmelden.