Aktion hat Erfolg

Edeka kündigt nach Bauernprotest in Malchow Gespräche an

Malchow / Lesedauer: 2 min

Bauern protestierten vor dem Malchower Edeka-Lager gegen zu niedrige Preise. Der Handelsriese hat nun auf die Aktion reagiert.
Veröffentlicht:27.11.2021, 09:35
Aktualisiert:06.01.2022, 22:25

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Vom Lebensmitteleinzelhandel erwarten Landwirte faire Preise. Das betrifft nicht nur die Landwirte in der Müritzregion, sondern alle Bauern landesweit. Eine Schar Müritzer Bauern demonstrierte daher am Dienstagabend vor dem Malchower Edeka-Lager und forderte unter anderem die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen landwirtschaftlichen Interessenvertretern und Handelsriesen wie Aldi, Edeka, Lidl und Rewe/Netto. Auch anderswo protestierten Landwirte. Ein Austausch ist nun in Sicht – ein Erfolg für die Bauern. Gespräche mit Vertretern von „Land schafft Verbindung“ und Edeka-Managern sollen kommende Woche zentral unter neutraler Moderation geführt werden. Das teilte Helene Dahlke von der Edeka-Unternehmenskommunikation mit.

Preise sollen Thema sein

Im Gesprächsfokus sollen dann unter anderem genau die Punkte stehen, welche die Landwirte bei der Aktion vor dem Malchower Lager geltend machten. Etwa zu niedrige Preise für die Milchproduktion, obwohl am Markt durchaus knapp 30 Prozent höhere Centpreise pro Liter möglich wären, wie die Bauern einhellig betonten.

Kein Verständnis für Proteste

„Edeka steht für faire, partnerschaftliche und langfristige Beziehungen zur Landwirtschaft und zu mittelständischen Lebensmittelproduzenten“, hieß es von Dahlke. Die derzeitigen Proteste könne man vonseiten des Lebensmittelhändlers nicht nachvollziehen. Immerhin würde der Dialog fortgesetzt. In Arbeitsgruppen sollen Lösungen weiter forciert werden. „Wir bedauern, dass einzelne Gruppierungen diesen Dialog nun abbrechen und auf Konfrontation setzen. Wir hoffen sehr, dass die Demonstranten von der Straße zurück an den Gesprächstisch kommen, um weiter konstruktiv an der Sache zu arbeiten“, so Dahlke weiter. Ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit schob Edeka gleich hinterher: So gebe es eine befristete Preisstütze für bestimmte Schweinehalter. Hintergrund ist der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest und der daraus resultierende Preisverfall für Mastschweine und Ferkel.

Zu weiteren Diskussionspunkten gehören ebenfalls Dreiecksverträge zwischen Erzeugern, Verarbeitern und dem Lebensmitteleinzelhandel, eine transparente Herkunftskennzeichnung für Produkte und Produktbestandteile.